Was einst ein kleines Projekt war, wurde zur größtenInternetfirma der Welt. Im Sommer 1995, als sich die Informatiker Larry Page und Sergy Brin kennenlernten, setzten sie sich mit der Frage auseinander, wie man den wachsenden Datenberg im Internetfiltern könnte und die wichtigen Informationen finden kann. Kurz darauf war Google geboren. Über Googles Geschichte und seine erfolgreichsten Programme.
Was bedeutet eigentlich Google?
Der schon recht merkwürdige Unternehmensname Google fällt auf das Wort Googol zurück. Der amerikanische Mathematiker Edward Kasner verwendete den Begriff erstmals 1940. Es ist dieBezeichnung für die Zahl zehn hoch 100 – eine eins mit 100 Nullen. Der Name steht für die immense Menge an Wissen die das Internet enthält. Keine drei Jahre vergehen und dieStanford-Doktoranden gründen offiziell im September 1998 ihre Firma namens Google.
Während Google ihre Ergebnisse mit einfachen Verknüpfungen präsentierte, arbeitete die Konkurrenz mit meist überladenen Portalen. Schnell punktete die Suchmaschine mit dereinfachen Art und vor allem mit ihrer Schnelligkeit.
Schnell kamen dann auch die Auszeichnungen wie „StartUp des Jahres“ oder „Website des Jahres.“ „Googeln“ wanderte kurz darauf als Synonym für die Internet-Suche in dieLexika und Wörterbücher. Zehn Jahre danach besitzt Google die größte Informations-Infrastruktur der Welt.
Google AdWords
Ein weiterer Erfolgsfaktor war das 2002 eingeführte Google AdWords, die die schlanke Suchmaschine wortwörtlich zu einer Gelddruckmaschine umfunktionierte. Page und Brin standen vor demProblem, wie man aus Google Geld herausbekommen könnte. Antwort: Indem man Kleinanzeigen verkauft. Wenn man zum Beispiel nach „Computer“ sucht, bekommt man hervorgehobene Anzeigen, die zu Shopsführen, die Computer im Angebot haben. Über AdWords können dann die Werbende festlegen, mit welchen Begriffen sie Werbung machen möchten. Gezahlt wird nur, wenn der Nutzer auchauf die Anzeige klickt.
Erfolgreiche Google Programme
Die meisten Programme und Projekte findet man bei Google Labs. Dies ist auch die „Hexenküche“ Googles. Dort dürfen die Projekte in Entwicklungsphasen ausprobiert werden. Die meisten GoogleProjekte sind auch dort entstanden:
Google Earth
Das 2007 geborene Google Earth war der damalige Renner überhaupt. Man holt sich die gesamte Welt auf den Monitor. Das Programm ist eine Mischung aus Globus, Atlas und Reiseführer. Zukünftig soll Google Earth auch als ganz normales Navigationsgerät im Auto verwendet werden. Erfolgreiche Tests gibt es bereits schon in den USA.
Google Maps
Dieses Projekt war der Vorreiter von Google Earth. Durch Google Maps sollen Straßenkarten, Atlasse und die Gelben Seiten überflüssig gemacht werden. Der Dienst verbindet Landkarten mit Informationen zu Unternehmen und Geschäften in aller Welt. Wenn man nun beispielsweise ein Restaurant in der Nähe sucht, wird man mit Google Maps schnell fündig. Mittlerweile ist der Dienst mit Google Earth gekoppelt. So können Nutzer auch ohne die Software von Google Earth die Häuser überfliegen.
Google Moon und Mars
Wenn man sich besonders für den Mond oder den Mars interessiert, dann kann man mit Google Moon und Google Mars unsere Nachbarn im Universum entdecken.
Google Picasa
Mit Google Picasa kann man ganz einfach seine Fotos und Bilder verwalten. Nebenbei kann man Bildschirmschoner und fertige Dias erstellen. Mit der Ergänzung Google Hello kann man die Diashows sogar ins Internet verlagern. Man braucht dazu nur ein Google Hello Benutzerkonto und Picasa und schon kann man sich gleichzeitig mit anderen im Internet die Dias anschauen.
Google Sketchup ist ein Tool für Google Earth, mit dem man sich sein eigenes Haus nachbauen kann und anschließend als 3D Modell in Google Earth veröffentlichen kann.
YouTube
Nachrichten, lustige Clips, Videos. Dank YouTube braucht man heutzutage dazu keinen Fernseher mehr. Das bekannteste Videoportal im Web wurde im Oktober 2006 von den zwei Jungunternehmer für 1,65 Milliarden Dollar abgekauft. Cjad Jurley und Steve Chan haben das Videoportal YouTube ein Jahr zuvor ins Internet gestellt. Täglich werden mehr als 70.000 Videos hochgeladen. Das Portal soll einen Umsatz von 200 Millionen Dollar jährlich bei Google hinterlassen.
Google Buchsuche
Mit Google Buchsuche kann man vollständige Bücher durchsuchen lassen und die kompletten Texte vieler Klassiker und auch Weltliteraturen zum Beispiel nach Zitaten durchsuchen.
Google Toolbar
Die Google Toolbar soll Nutzern die FireFox oder den Internet Explorer benutzen zu Hilfe kommen. Die Toolbar zeigt Vorschläge für Suchbegriffe an, blockiert auf Wunsch Werbe-Pop-ups, hebt gesuchte Begriffe in Texten auf Knopfdruck hervor und übermittelt den aktuellen PageRank einer Website.
Google Desktop
Mit Google Desktop kann man in wenigen Sekunden das Internet durchsuchen. Das Programm findet Suchbegriffe auch in E-Mails und Dateien sowie Musiktiteln und Fotoinformationen. Ablösen soll das Ganze die Windows Suche. Denn die dauert öfters etwas länger.
Blogger
Neuerdings sind sogenannte Blogs absolut im Trend. Viele Menschen veröffentlichen ihre Meinungen und Gedanken in Blogs über interessante Themen. Man schreibt über Hobbys, Träume und Wünsche. Blogger ist mit anderen Worten das Internet Tagebuch.
Google Pages
Google Pages soll mehr Gestaltungsmöglichkeiten bieten als Blogger. 100 Megabyte Speicher sind für jede Webseite inklusive. Voraussetzung ist dass man sich bei Google Mail angemeldet haben muss.
Google Notizbuch, Google Text & Tabellen und Google Kalender
Eine komplette Office Suite bietet Google ebenfalls. So soll man, anstatt teure Software zu kaufen, seine Dokumente einfach im Web erstellen, speichern und ansehen können. In der Kritik ist jedoch der Google Kalender geraten. Dieser soll die Termine der meisten Nutzer im Web veröffentlicht haben. Durch ein gesetzes Häkchen in den Optionen soll der Nutzer dies verhindern.
Google Sprachtools
Wer die Google Toolbar besitzt, hat dieses Feature bereits dort enthalten. Die Toolbar soll Webseiten ins Deutsche übersetzen. Für komplexere Übersetzungen sollte man auf Google Sprachtools nicht verzichten.
Google Talk
Genau wie ICQ, MSN oder Skype soll Google Talk den Weg zu Freunden finden. Praktisch hierbei ist auch dass man die Software auch auf einem fremden Computer nutzen kann. So kann man auch kostenlos übers Internet mit Bekannten telefonieren.
iGoogle und Google Alerts
Mit Google Alerts soll man keine Nachrichtenbeiträge mehr verpassen und iGoogle empfehlt sich, wenn man ausgewählte Nachrichten das Wetter und RSS Feeds auf einen Blick haben möchte.
Google und die Medien
Die Bedeutung des Unternehmens wird auch deutlich durch die Medien gezeigt. So feiert die tageszeitung die „Jetzt-Sofort-Allesmaschine“ mit einem Text vom Autor Peter Glaser: „Der Schlitz.“ Die Süddeutsche berichtet über das „Imperium“ und die Frankfurter Allgemeine erklärt Google als „Lebensader des Internet„. Die englische Zeitung The Guardian schlägt sogar eine neue Zeitrechnung vor: BG and AG – Before Google and After Google.
Ob Google in Zukunft die christliche Zeitrechnung ablösen kann, wird sich vielleicht in den nächsten zehn Jahren zeigen. Doch eines ist schon mal klar, Sätze wie „ich geh das mal kurz googeln„, werden wir sicherlich auch noch weiter hören.