Der designierte Präsidentschaftskandidat Barack Obama hat den 64-Jährigen Senator Joseph Biden zu seinem Vize ernannt. Zusammen mit dem erfahrenen und gefürchtetenAußenpolitikexperten will er die letzten zwei Monate vor der Wahl um die Gunst der Wähler buhlen.
Biden, der bereits seit dem Alter von 29 Jahren im Senat sitzt, istseit 1973 Senator des Bundesstaates Delaware. Er gilt als einer der erfahrensten US-Außenpolitikexperten. Seine rethorischen Fähigkeiten sind im Kongress berühmt und gefürchtet.Der 64-jährige Katholik stammt aus einer Arbeiterfamilie und könnte damit auch die Wähler ansprechen, die Obama bisher noch nicht für sich gewinnen konnte. Kritiker werfen Obamabereits vor, Biden nur ernannt zu haben, um seine eigenen Schwächen in der Außenpolitik zu kaschieren.
In seiner ersten Rede nach der Ernennung zum Vize machte Biden klar, dass er den Kampf gegen seinen ehemaligen politischen Freund McCain aufgenommen hat. In den nächsten zwei Monaten wird der64-Jährige für seinen Präsidentschaftskandidaten die politischen Schlammschlachten ausfechten, damit sich dieser ganz präsidial aus den schmutzigeren Untiefen des Wahlkampfeszurückziehen kann.
Schnell wird klar, dass er diese Aufgabe ernst nehmen wird. Er geißelt die Bush-Politik als weit gefehlt. Immer wieder spricht er „von Bush zu McCain“, wirft sie zusammenin einen Topf. Nie sei es in seiner langen Karriere so schlecht um die Politik bestellt gewesen, „aber es gibt gute Neuigkeiten – wir müssen keine vier Jahre Bush und McCainmehr ertragen.“ McCain könne die USA nicht vorwärtsbringen, weil er Bushs Politik zu 95 Prozent unterstützt habe und diese weiterführen wird. „Das istkeine gewöhnliche Zeit, das ist keine gewöhnliche Wahl.“ Diese Zeit erfordere „mehr als einen guten Soldaten, sie erfordert einen weisen Anführer“ undObama sei ein „klarsichtiger Pragmatiker, der den Job erledigen wird“.
Quelle: Stern.de