WikiLeaks veröffentlicht Irak-Protokolle

Der „Whistleblower“ – Plattform WikiLeaks wurden knapp 400.000 geheime Dokumente über den Irakkrieg zugespielt. Diese wurden nun veröffentlicht und sollen ein „Akt der Wahrheit“ sein, so der WikiLeaks-Gründer Julian Assange. Sie schreiben zumindest die Geschichte um.

Wieder wurden geheime Papiere veröffentlicht und wieder gibt es einen heftigen Streit zwischen der US-Regierung und den Betreibern von WikiLeaks. Den letzten große Medienrummel um die Online-Plattform gab es, als Ende Juli 75.000 Dokumente rund um den Afghanistan-Krieg veröffentlicht wurden.

Logbuch des Krieges

Die nun veröffentlichten Dokumente zeigen einerseits die hohe Anzahl ziviler Opfer, anderseits aber auch, wie machtlos die US-Streitkräfte jahrelang waren. Assange sprach von 109.000 Toten, darunter 66.000 Zivilisten. Offizielle Zahlen gehen gerade mal von 40.000 Zivilisten aus.

Dass die Armee nicht immer zu legalen Mitteln greift und greifen kann, ist in jedem Krieg normal. Mit Hilfe der Dokumente kamen nun Details an Licht, die von Folterungen, Entführungen und Hinrichtungen berichten. Sie zeigen, wie brutal von beiden Seiten aus dieser Krieg geführt wurde, der länger als der Zweite Weltkrieg dauerte.

Gefährliche Wahrheit

Die größte Kritik, die man einer solchen „Aufklärungs-Kampagne“ entgegenzusetzen hat, ist das gefährdete Leben hunderter Soldaten. US-Außenministerin Hillary Clinton bangt um die Sicherheit der US-Armee, der verbündeten Staaten und um das Leben einzelner Soldaten.

Feinde könnten ja diese Dokumente genauso einsehen, wie der Rest der Welt. Ein Missbrauch dieser Daten wurde aber im Vorhinein ausgeschlossen. WikiLeaks hat mit einem Computer-Programm automatisch alle Namen zensieren lassen, so dass keine Gefährdung stattfinden kann. Zudem wurde ein Brief auf der Pressekonferenz zitiert, der von US-Verteidigungsminister Robert Gates stammt, in welchem er die Veröffentlichung der Afghanistan-Papiere als „harmlos“ einstuft.

Wie auch schon bei den Afghanistan-Protokollen erhielten vorab verschiedene Medien, unter anderem der „Spiegel“, der britische „Guardian“ oder die „New York Times“ die Möglichkeit, das Material zu filtern und journalistisch aufzubereiten. Nachzulesen sind die veröffentlichten Dokumente unter WikiLeaks.org.

Quellen: Spiegel.de | Heise.de

Bilder:
(cc-by-sa) Wikileaks / Wikipedia.org
(cc-by) The U.S. Army / Flickr.com

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