Solide Leistung gegen Belgien

2:0 hieß es am Ende für die deutsche Fußballnationalmannschaft.Trotz einiger Personalumstellungen konnte der Vize-Europameister gegen defensiv agierende Belgier das Spiel siegreich beenden. Mit dem Beginn der WM-Qualifikation bedarf es aber noch einerLeistungssteigerung.

Zweieinhalb Millionen Euro hat die Egidius-Braun-Stiftung Dank des gestrigen Benefizspiels erhalten. Die vom Ehrenpräsidenten des DFB ins Leben gerufene Stiftung kümmert sich beispielsweiseum unterstützungsbedürftige Kinder und bekam einen Teilerlös der durch das Spiel gemachten Einnahmen vom DFB gutgeschrieben.

Die 34.200 Zuschauer, im nicht ausverkauften Stadion in Nürnberg hatten ihren Anteil an der Summe und sahen das einzige Testspiel der DFB-Auswahl vor dem Beginn der WM-Qualifikation.

Fehler in der Offensive

Das Spiel begann verheißungsvoll mit einem Fernschuß von Piotr Trochowski (2.), der zusammen mit Rolfes, Hitzlsperger und Schweinsteiger das Mittelfeld bildete. Torsten Frings und MichaelBallack fielen beide verletzungsbedingt aus. Die Vertreter Rolfes und Hitzlsperger konnten dem Spiel jedoch nicht durchgängig ihren Stempel aufdrücken, so dass das Zusammenspiel zwischenMittelfeld und Sturm an Qualität verlor. Insbesondere in der ersten Hälfte kam zu wenig bei den Stürmern Klose und Podolski an oder wurde zum Beispiel vom derzeit schwächelndenMiroslav Klose vertendelt. Der von Löw geforderte vertikale Offensivfußball fand selten statt im Spiel der Deutschen. Durch teils gute Chancen von den drei Münchenern Schweinsteiger,Podolski und Klose sowie Rolfes beherrschte Löws Team zwar das Geschehen in weiten Teilen, allerdings fanden die Offensivaktionen größtenteils nur über die linke Seite statt.Fritz konnte auf seiner rechten Seite nur wenig Akzente im Spiel nach vorne setzen.

In der 19. Minute kamen dann die sehr defensiv spielenden Belgier zum ersten Mal gefährlich vor das Tor von Hannovers Robert Enke, der Schuß von de Sutter ging aber knapp am Tor vorbei.Zwölf Minuten später parierte der 31-Jährige mühelos einen Schußversuch von Wesley Sonck.

Die geringe Chancenanzahl der Belgier ist nicht zuletzt auch der meist stabil wirkenden Viererabwehrkette zu verdanken. Lahm, Schalkes Westermann, Fritz und auch insbesondere der Debütant imNationaldress, Serdar Tasci aus Stuttgart , überzeugten in der Defensivarbeit. „Heiko und Serdar haben einen guten Job gemacht und mir so einiges an Arbeit erspart“, fanddann auch Schlussmann Enke.

Die teils kaum eingespielt wirkende belgische Mannschaft und der fehlende Offensivdrang ist allerdings nicht nur auf die Leistung der Deutschen zurückzuführen. Auch die Tatsache, dass vieleStammkräfte derzeit am olympischen Fußballwettbewerb in Peking teilnehmen, war wohl maßgebend. Die Mannschaft aus Belgien kann übrigens am Freitag mit einem Sieg gegen Brasilienden dritten Platz in Peking erreichen.

Bessere zweite Hälfte

Mit Beginn der zweiten Halbzeit kamen für Klose und Podolski Mario Gomez sowie Kevin Kuranyi. Podolski war bei einer seiner Chancen zuvor sehr rüde vom belgischen Torwart angegangen worden.Stijn Stijnen flog mit dem Bein voran Podolski entgegen und traf ihn am Bauch. Der Müchener klagte anschließend über Schürfwunden und Rippenprobleme. Die vom Schiedsrichter nichtgeahndete Situation hätte eine rote Karte wohl verdient gehabt. „Ich habe ihm gesagt, dass er ein bisschen besser aufpassen muss, das war schließlich einFreundschaftsspiel“, erklärte anschließend auch der Kapitän der Belgier, Daniel van Buyten.

Van Buyten war es auch, der das 1:0 durch Schweinsteiger maßgeblich einleitete. Nach einem Foul an Stuttgarts Mario Gomez von van Buyten folgte ein Elfmeter, der von Schweinsteiger in der 60.Minute sicher verwandelt werden konnte. Der inzwischen eingewechselte Gladbacher Marko Marin konnte nach einem wunderbaren Spielzug in der 77. Minute das 2:0 machen und damit sein erstes Tor imzweiten Länderspiel feiern. „Wir haben schönen Fußball gezeigt, besonders das zweite Tor war herrlich herausgespielt“, urteilte anschließend derBundestrainer. Von belgischer Seite ging in der zweiten Hälfte unterdessen kaum Gefahr aus.

Am 6. September geht es nun in die WM-Qualifikation für das Tunier in Südafrika. Der erste Gegner heißt Liechtenstein. Gegen die Teams aus Russland, Wales und eventuell auch Finnlandbedarf es allerdings noch einer Verbesserung der gezeigten Leistung, will man sich ohne großes Zittern sicher qualifizieren.

Quellen: Spiegel.de | Stern.de

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