Lange wurden vom US-Militär keine offen Homosexuellen aufgenommen. Die „Don’t ask, don’t tell“ Regel wurde nun vorerst ausgesetzt. Nach dieser Regel durfte das Militär nicht nach der sexuellen Einstellung fragen, die Soldaten durften diese aber auch nicht offen äußern.
Outing = Rauswurf
1993 wurde vom US-Militär eine Regel zum Umgang mit homosexuellen Bewerbern und Mitgliedern der Streitkräfte ausgegeben. „Don’t ask, don’t tell“ („Frage nicht, sage nichts“) war oder ist der klingende Name dieser Regel. Es durfte so vom US-Militär nicht nach der sexuellen Einstellung der Soldaten gefragt werden, im Gegenzug durften die Soldaten sie aber auch nicht offen äußern. Ein Outing führte somit zur Entlassung aus dem Militärdienst. Etwa 14.000 Soldaten sind auf diese Weise seit 1993 aus dem Dienst ausgeschieden.
Schwindender Zusammenhalt?
Bei den US-Streitkräften hatte man Angst davor, dass die offene Homosexualität unter den Soldaten dazu führen könnte, dass der Zusammenhalt der Truppe geschwächt wird. Umstritten war die Regelung seit jeher und wurde von homosexuellen Verbänden als Diskriminierung angesehen.
Uncle Sam ist nun auch offen für Homosexuelle
Ein US-Gericht hat diese Regel nun für nichtig erklärt. Zur Entscheidung sagten die Richter es handle sich dabei um Diskriminierung und einen Verstoß gegen die Meinungsfreiheit und die Regelung müsse sofort beendet werden. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte, dass die Regel nun seit letzter Woche abgeschafft sei. Weiterhin teilte das Pentagon mit, dass Bewerbungsstellen angewiesen seien „die Bewerbungen von offen schwulen oder lesbischen Antragstellern zu bearbeiten“.
Berufung gegen das Urteil
Ganz erledigt ist die Angelegenheit allerdings noch nicht. So hat die US-Regierung bereits Berufung gegen das Urteil eingereicht. Hier will man aktuell laufende Untersuchungen des Militärs abwarten, bevor man sich endgültig von der 13 Jahre alten Regelung verabschiedet. Außerdem will das Pentagon zum Einen erst neue Regelungen erarbeiten und zum Anderen will man die Änderung lieber durch eine Gesetzesänderung durchsetzen, als durch ein Gerichtsurteil.
Versprechen des Präsidenten
Präsident Obama hatte bereits im Wahlkampf versprochen die „Don’t ask, don’t tell“ Regel abzuschaffen. Ein erster Versuch der Demokraten im Senat ist allerdings vor kurzem gescheitert. Der Gesetzentwurf über die Abschaffung hat es nicht einmal bis zur Abstimmung geschafft, da nicht nur die oppositionellen Republikaner strikt dagegen waren, sondern es auch aus den eigenen Reihen Widerstand gab.
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Schlagworte: 1993, Don't ask, don't tell, Homosexualität, Outing, Ruaswurf, US-Army