„Big Brother is watching you!“ dies prophezeite uns schon George Orwell in seinem Roman“1984″. Darin beschrieb er eine durch und durch überwachte Welt. Damals galt diese Vorstellung des „gläsernen Bürgers“ noch als fiktional – heute wissen wir es besser.
Ob beim täglichen Einkauf bei Real, beim Blick in den Briefkasten, beim Telefongespräch über die Telekom oder beim Checken der neu angekommenen Emails. Überall gibt derDatenschutz sich preis – oder etwa nicht?
Für viele nicht unbedingt einsichtig, dient der Datenschutz dem Recht der informationellen Selbstbestimmung. Das heißt, dass jeder für sich selbst bestimmen darf wann und an wen erseine personenbezogenen Daten weitergibt. Den Nachteil der Unwissenden machen sich viele Anbieter jedoch zum Vorteil.
Name, Adresse, Geburtsdatum…
Besonders bemüht erscheint uns deshalb der allseits beliebte Email-Anbieter GMX.Dies beginnt schon mit der Anmeldung für einen Email-Account. Da man persönlich natürlich auf dem neuesten Stand sein muss, ist dies meist das Erste was der moderne Mensch von heuteerledigt, wenn er Zugriff zum Internet hat. So gibt er ohne großartig nachzudenken Name, Adresse, Geburtsdatum bis hin zum Familienstand alles an. Leider reicht GMX dieses bisschen anInformationen nicht. Weiter geht es mit Fragen zu etwaigen Interessen und bevor man sich versieht, kann man sich seiner ersten Werbeemails sicher sein.
Der Trick mit den Kundenkarten
Ebenso fürsorglich hebt sich beispielsweise Real aus der Masse hervor. Werbespots preisen sogenannte Payback-Karten seit jeher an, doch was verbirgt sich wirklich hinter diesen kleinen, wichtig aussehenden Plastikkarten? Die Karten locken mit tollen Prämien oder Gutscheinen, indem maneinfach seinen alltäglichen Einkauf erledigt und seine Kundekarte beim Bezahlen vorzeigt. Doch im Endeffekt erbringt der Kunde Real einen wesentlich höheren Dienst als auf den ersten Blickoffensichtlich. Die Payback-Karte ist ein reines Kundenbindungsmittel des Payback Rabattvereins e.V. Dieser gibt statistisch relevante Daten an die Loyalty Partner GmbH weiter, die diese wiederum anihre Kunden weitergibt.
Die Sicherheit als Spielball der Politik
Doch warum einfach nur persönliche Daten abfragen, wenn man seine Mitmenschen auch direkt beobachten kann. Dies denkt sich auch Richard Daley. So berichtet der Spiegel über eine neuinstallierte Kamera an einem Chicagoer Laternenpfahl. Diese könne nicht nur wie über 2000 andere Kameras den Bürger beobachten, sie kann sogar Alarm auslösen, wenn jemand einPaket dort abstellt. So verkündete Bürgermeister Daley stolz, dass die Sicherheit in Chicago weiter steigen wird.
Wer jetzt denkt, dass das alles war, der hat sich geirrt, denn auch ein Telefonbuchist kein Buch mit sieben Siegeln, das weiß auch das Callcenter von nebenan. So brauch man sich nicht wundern, wenn man tagtäglich von Werbeanrufen malträtiert wird. Mit deröffentlichen Freigabe der Telefonnummer gibt man nicht nur Bekannten die Möglichkeit einen zu kontaktieren, ebenso sehen dies zahlreiche Unternehmen als Chance, neue Kunden zuermitteln.
Handys lassen sich spielend lokalisieren
Auch das Handy hilft uns beim Verstecken nicht weiter. Der Suchende hat hier eindeutigVorteile. So lässt sich ein Handy mittels weniger Klicks im Internet problemlos ausfindig machen. Ganz nach dem Motto „Sie haben Ihr Handy verloren? – Wir helfen Ihnen weiter.“ bieten zahlreicheProvider diesen Service für einen kleinen Aufpreis an. Beispielsweise wird bei O2 eine Straßenkarte nach der Ortung angezeigt, die einem beinahe auf den Meter genau den Aufenthaltsortverrät.
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Fazit:
Letztlich hört sich alles im ersten Moment ganz toll an. Informationen, Wissen, Sicherheit, Geschenke. Wenn man jedoch einen Moment nicht aufpasst, sitzt man schon in der Falle. Nicht man selbstbekommt die Informationen und das daraus resultierende Wissen, sondern der, der an der anderen Seite der Leitung sitzt und dies nur aufgrund unzureichender Hinweise für den Endnutzer.
Damit Ihr nicht mehr zu den Unwissenden gehört und auf die Stolperfallen vieler Unternehmen reinfallt, bekommt Ihr in der Woche vom 11. August 2008 bis zum 18. August 2008 mehrInformationen zum Thema Datenschutz.