Obama begeistert Berlin

Der amerikanische Präsidentschaftskandidat Barack Obama sprach amDonnerstagabend an der Berliner Siegessäule zu seinen Deutschen Anhängern. Mehr als 200 000 Menschen erwarteten den Demokraten voller Hoffnung auf der Straße des 17. Junis inBerlin.

Es war eine Stimmung wie vor dem Auftritt eines Popstars. Ungeduldig und voller Vorfreude warteten die Obama – Begeisterten und – Interessierten auf ihren amerikanischenPräsidentschaftsfavoriten. Mehr als 1000 Auslandsamerikaner sollen unter den Schaulustigen gewesen sein.

Herzlichster Empfang eines Politikers in Berlin seit Kennedy

Um etwa 19:20 Uhr war es soweit: Begleitet von Jubelgeschrei und Sprechchören trat Obama auf das Podium. Sein erster Satz „Ich bedanke mich bei den Bürgern Berlins“ löste erneut Jubelaus. Schon lange wurde kein Politiker in Berlin mehr so herzlich empfangen. Nach einer 28-minütigen Rede, in der es Obama hauptsächlich darum ging, Mauern zwischen ethnischen Gruppen undVölkern zum Fall zu bringen, nahm er ein ausgiebiges Bad in der Menge. Typisch amerikanischer Wahlkampf in einer Stadt, die laut Obama „den Traum der Freiheit kennt“.

Erstes Treffen mit Merkel, Steinmeier und Wowereit

1000 Journalisten aus aller Welt waren angereist, um die besten Bilder und Worte Obamas einzufangen, die dann umgehend, zur besten Sendezeit, nach Amerika übertragen wurden. Der Hauptzweck, demdas ganze Spektakel dient. 420 000 Euro soll der Auftritt dem Demokraten aus Illinois gekostet haben. Und für diesen Preis ist ein Beschnuppern der deutschen Politiker natürlich inklusive.Ein Empfang mit wehender US-Fahne und aufmarschierenden Soldaten gab es nicht – schließlich ist der Gast nur Senator. Am Vormittag traf Obama im Kanzleramt auf Angela Merkel, mit der er eineStunde lang über außenpolitische Themen debattierte, bevor es zum Treffen mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier weiterging. Das Verhältnis der beiden ist schon etwas offener.Schließlich kannte man sich bereits von Telefonaten. Auch Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit ließ sich ein Pläuschchen mit dem Gegner von Republikanerkandidat McCainnicht entgehen und unterbrach sogar seinen Urlaub dafür.

Amerikanische Präsidentschaftswahlen im November

Barck Obama befindet sich derzeit auf Wahltournee. Bevor er in Deutschland Halt machte, besuchte er bereits Afghanistan, den Irak und Israel. Frankreich und Großbritannien folgen noch. Am 4.November 2008 wählen die Amerikaner ihren 44. Präsidenten. Erstmals seit 1928 geht weder ein amtierender Präsident noch ein amtierender Vizepräsident ins Rennen. George W. Bushdarf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten, Vizepräsident Dick Cheney verzichtet auf eine Kandidatur. So buhlen derzeit die beiden Topkandidaten Barack Obama von den Demokraten und JohnMcCain von den Republikanern um die Gunst der amerikanischen Bürger.

Quelle: stern.de

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