Machtkampf um das Schicksal einer Komapatientin

Seit 15 Jahren liegt Terry Shiavo im Wachkoma. Nun wurde durch einenGerichtsbeschluss ihre künstliche Ernährung eingestellt. Doch Terris Eltern kämpfen für ihr Leben. Bisher mit Erfolg.

Das US-Abgeordnetenhaus hatte in einer Sondersitzung ein Gesetz zugunsten von Terri Shiavo verabschiedet, das ihren Eltern weitere Einspruchsrechte gegen den Beschluss des obersten Gerichts vonFlorida einräumt. Präsident Bush unterbrach seinen Urlaub um das Gesetz sofort zu unterzeichnen. Mit dem Gesetz können nun Bundesgerichte darüber entscheiden, wozu vorher nur dieGerichte Floridas befugt waren.

Der Anwalt von Terris Ehemann kritisierte das neue Gesetz als verfassungswidrig, da es einen Angriff auf die Gewaltenteilung in den USA darstelle. Tatsächlich gab es im Jahre 2003 schon einmalein Gesetz, das Terris Tod verhindern sollte. Gouverneur Jeb Bush setzte sich damals für die Komapatientin ein, doch sein Gesetz wurde später als verfassungswidrig eingestuft undaufgehoben.

Präsident George W. Bush begründete seine Entscheidung mit der Erklärung: „In Fällen wie diesen, in denen es schwerwiegende Fragen und substanzielle Zweifel gibt, sollten unsereGesellschaft, unsere Gesetze und unsere Gerichte von einer Annahme zu Gunsten des Lebens ausgehen.“

Nachtrag:
Vor einer Stunde (22. März, 12:00 Uhr) lehnte James Whittemore vom Bundesgericht in Florida den Antrag ab, die künstliche Ernährung von Terri Shiavo wieder einzusetzen. Damit wurde demAntrag ihres Ehemanns stattgegeben, sie sterben zu lassen.
Die Eltern der 41-Jährigen können diese Entscheidung nun vor dem Revisionsgericht in Atlanta anfechten.
Abhängig von dessen Entscheidung muss der Fall eventuell vor dem obersten Gerichtigshof der USA entschieden werden.

Quelle: Netzeitung.de (1, 2)

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