Bei einem Extrem-Berglauf auf der Zugspitze sind am Sonntag zweiMänner ums Leben gekommen. Die Obduktion der beiden Bergläufer hat laut Münchner Staatsanwaltschaft bei einem Opfer Unterkühlung, beim anderen Herz-Kreislaufprobleme alsTodesursache ergeben.
Der 41-jährige Uwe M. aus dem nordrhein-westfälischen Witten und der 45-jährige Hans P. aus Ellwangen in Baden-Württemberg hatten den Großteil des Weges zum Ziel bereitshinter sich, als sie etwa in 2.800 Metern Höhe nach einem plötzlich eintretenden Schneetreiben zusammenbrachen. Sie hätten sich bis zur völligen Erschöpfung verausgabt,erklärte die Bergwacht. Trotz stundenlanger Reanimationsbemühungen starben die Männer noch am Berg.
Der Extremlauf fand zum achten Mal auf der Zugspitze statt. Während im Vorjahr nach Angaben eines Teilnehmers wegen schlechtem Wetter nicht bis zum Gipfel gelaufen wurde, wurden die Sportler indiesem Jahr nur darauf hingewiesen, sich warm anzuziehen. Trotzdem waren viele der Läufer am Sonntag in kurzen Hosen und T-Shirts zu dem rund neunstündigen Marsch aufgebrochen.
Die Teilnehmer des Laufs müssen während der 16,1 Kilometer einen Höhenunterschied von 2100 Metern bewältigen. Von den rund 600 Bergläufern wurden am Sonntag weitere sechsPersonen mit Unterkühlungen und Erschöpfung ins Klinikum Garmisch-Partenkirchen gebracht. Nur ein Drittel der gestarteten Läufer erreichte das Ziel.
Der Tod der Sportler beschäftigt jetzt Staatsanwaltschaft und Polizei. Dem Veranstalter des Extremlaufes, Peter Krinninger, könnte ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässigerTötung und fahrlässiger Körperverletzung drohen. Im Grundsatz trage jedoch jeder Läufer die Verantwortung für sich selbst, so Oberstaatsanwalt Rüdiger Hödl. Es gehebei der Überprüfung hauptsächlich darum, ob die Bergläufer ausreichend informiert wurden. Eine Teilnehmerin des Berglaufs sagte, dass am Start Zettel mit einer Warnung vor einemmöglichen Wetterumschwung hingen. Hödl bestätigt diese Behauptung nicht. Laut der Polizei Weilheim hätten sich die Bergläufer trotzdem selbst in Sicherheit bringenkönnen, da auf der Strecke mehrere Berghütten lagen.
Auch der Vorsitzende der bayerischen Bergwacht, Alois Glück betonte, dass es nicht im Ermessen der Bergwacht gelegen habe, die Veranstaltung abzubrechen und lobte den Einsatz der rund 100Bergwacht-Mitglieder.
Quelle: stern.de