Das Wacken:Open:Air

Wer nicht das Glück hatte, unserer kleinen Sondersendung zum diesjährigen Wacken:Open:Air lauschen zu können, der muss den Kopf nicht hängen lassen. Selbstverständlich fassen wir für euch alle Highlights des Festivals noch einmal zusammen.

Wacken – schön wars. Gutes Wetter, gute Bands und absolut gute Stimmung. Um euch einen Eindruck geben zu können, was denn alles so abging, zeigen wir euch die Höhepunkte des legendären Augustwochenendes einmal kompakt auf.

„A Night To Remember“

Das Festival beginnt offiziell und traditionell mit der Band Skyline – ohne sie gäbe es auch kein W:O:A. Mit Unterstützung von Udo Dirkschneider und Doro Pesch wurden zahlreiche Coverversionen zum Besten gegeben. Zum Andenken an die verstorbene Ikone Ronny James Dio wurde ihm mit „Holy Diver“ Tribut gezollt.

Dieser Tag sollte drei große Bands bringen – und das tat er auch! Alice Cooper betrat die Bühne und alles war still. Der erste Ton fiel und mit ihm kamen kleine Soundprobleme, die aber schnell unter Kontrolle gebracht wurden. Opener war „School’s Out“ – wer das nicht kennt, ist selber schuld. Mit Songs wie „Guilty“, „Poison“, „Billion Dollar Babies“ oder „Elected“ wurde das Publikum angeheizt. Richtig interessant war die Show, als der 62-Jährige auf der Bühne im wahrsten Sinne des Wortes tausend Tode starb. Vergiftet, erhängt oder geköpft – so war es ihm möglich, diverse Male das Zeitliche zu segnen.

Mötley Crüe feierten ihr Debüt in Wacken – und dafür schlugen sie sich auch gar nicht schlecht. „Kickstart In My Heart“ zeigt, dass die Truppe noch ordentlich Hummeln im Hintern hatte. Wenn auch hin und wieder das ein oder andere Problem aufzutreten schien, wie beispielsweise bei Herrn Neil, wurde alles in allem eine ziemlich saubere Performance abgelegt und das Publikum war sichtlich begeistert.

Die letzten Minuten verrinnen – das Festivalgelände ist mittlerweile brechend voll – 80.000 Menschen. Was für ein Bild. Als Iron Maiden die Bühne stürmten, gab es kein Halten mehr. Wer jedoch auf die guten alten Gassenhauer wie „Run To The Hills“ oder „Two Minutes To Midnight“ wartete, der wartete vergebens. Denn größtenteils wurde sehr viel neues Material gespielt. Gewöhnungsbedürftig, aber wieso auch nicht. Das obligatorische „Fear Of The Dark“ darf aber natürlich nicht fehlen, so wie auch „Number Of The Beast“. Alles in allem ein wie gewohnt guter Auftritt der Gruppe.

Aus weniger mach mehr

Auch ganz oben dabei waren Arch Enemy. Die Truppe um die Sängerin Angela Gossow betrat die Bühne und legte alles in Schutt und Asche was ihnen in die Quere kam. Energiegeladen und präsenter denn je zeigte sich die Band bei diesem Auftritt. Ausgezeichnet waren auch der sensationelle Sound sowie eine ziemlich ergiebige Setlist – Daumen hoch!

Der Moment der Wahrheit war gekommen – Zeit für Slayer. In den letzten Jahren konnten selbige nicht immer mit einem guten Auftritt glänzen – sowohl musikalisch als auch stimmlich. Alle Zweifel wurden jedoch ab der ersten Sekunde über Bord geworfen. Tom Araya ist bestens beieinander und der Rest des Quartetts hämmerte der Crowd ein ausgewogenes Set aus altem und neuem Material um die Ohren. „South Of Heaven“, „Raining Blood“, „Angel Of Death“ und auch der ein oder andere Song vom neuen Album machten das Gelände zu einem Schlachtplatz – absolut phantastisch!

The End Is Near

Auch das Wacken:Open:Air hat ein Ende – aber noch nicht jetzt, denn ein paar Granaten haben wir noch. Zum Einen: Immortal. Holla die Waldfee, vor zwei Jahren feierten die Black-Metaler auf dem Festival ihre große Reunion – und seitdem ging einiges. Mal davon abgesehen, dass ein neues Album erschienen ist und die Bühnendynamik nach wie vor grandios war, wird man allmählich auch lockerer. So gab es auch mal die ein oder andere Grimasse zu sehen – untypisch, aber lustig war es trotzdem. Im Übrigen wurden „All Shall Fall“, „The Rise Of Darkness“, „One By One“ oder „Norden On Fire“ zum Besten gegeben.

Und last but not least – Fear Factory in Starbesetzung mit Burton C. Bell, Dino Cazares, Gene Hoglan und Byron Stroud. Perfekter Sound, perfekte Stimmung, ausgewogene Songauswahl und passend zum leichten Nieseln gab es auf der Bühne ein wahres Stoboskop-Gewitter. Zum Appell meldete sich auch die Pyrotechnik – aber nicht nur auf der Bühne. An jedem FoH-Tower, an und auf der Bühne und auch an den Boxentürmen auf dem Gelände gab es riesige Feuerfontänen zu bestaunen. Positiver Nebeneffekt – es wurde kurzzeitig wieder etwas wärmer.

Was man schon immer wissen wollte

Auf Wacken gab es im Jahr 2010:

– 75.000 Besucher plus etwa 5.000 Menschen (Bands, Helfer etc.)
– 35 km Bauzaun
– 450 Dixie-Toiletten
– 65 Dieselaggregate (zusätzlich zum Feststrom)
– 89 Sattelzüge voller Bühnenteile und Equipment
– 700 Securities und Ordner
– 100 Gastronomiestände
– 300 Non-Food Stände
– Je 200 Sanitäter, Polizisten und Feuerwehrmänner (pro Tag)

Im Übrigen: Das allseits beliebte X-Mas-Package war bereits nach rekordverdächtigen fünf Stunden ausverkauft! Zur Erinnerung: Das sind satte 10.000 Tickets. Des Weiteren sind bereits Gruppen für 2011 bestätigt, darunter Airbourne, Avantasia, Apocalyptica, Blind Guardian, Mayhem und Suicidial Tendencies. Wer noch ein Ticket erhaschen will, sollte sich auch beeilen, denn wie die vergangenen Jahre zeigen, kann es zum Jahresende hin schon zum Sold-Out kommen!

#Musik.eXTreMe – Wir rocken das Netz!

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