Ein 25-jähriger Mann hat bei einem Amoklauf in Tokio sieben Menschen erstochen.Der Täter raste mit einem Auto zuerst in eine Menschenmenge, sprang anschließend aus dem Fahrzeug und stach wahllos auf Passanten ein.
Tokio – In dem beliebten Ausgeh- und Shoppingviertel Akihabara herrscht normalerweise an Sonntagen Fahrverbot. Dennoch durchquerte ein 25-jähriger Mann in seinem Zwei-Tonner dieStraßen. Sein Ziel: die größtmöglichste Menschenmenge. Nachdem der Wagen zum Stillstand gekommen war, sprang der Fahrer mit einem Messer bewaffnet aus dem Fahrzeug. Unterunverständlichen Schreien, so berichten Augenzeugen, habe er wahllos auf Passanten eingestochen. Dabei wurden sieben Menschen getötet, 17 weitere wurden verletzt. Einem Polizisten gelang esschließlich, den Amoklauf zu stoppen, indem er den Täter mit seiner Schusswaffe bedrohte.
„Ich bin nach Akihabara gekommen, um Menschen zu töten“
Genauso erschreckend wie die Tat an sich ist das Motiv des Täters. Er sei desLebens überdrüssig gewesen, erklärte der junge Mann aus der zentraljapanischen Präfektur Shizuoka. „Ich bin nach Akihabara gekommen, um Menschen zutöten“, äußerte er nach Medienberichten später gegenüber der Polizei. Es sei ihm völlig egal gewesen, wen er erwische. Nach der Tat herrschte Durcheinander aufden Straßen in Akihabara. Menschentrauben bildeten sich rund um den Tatort. Der Volkssport Voyeurismus zeigt einmal mehr seine globale Beliebtheit.
Anwohner fürchten jetzt um den Ruf des Viertels. Akihabara ist für seinevielen Comicbuchläden bekannt. Das Viertel gilt weiterhin als der Standort für alle Fans von Videospielen und neuester Unterhaltungshardware sowie als Hochburg alternativer Kunst.Außerdem locken die vielen ausgefallenen Cafés und Restaurants scharenweise Touristen in das Viertel.
Der Amoklauf fällt genau auf den Jahrestag einer früheren erschütternden Bluttat: Vor exakt sieben Jahren tötete ein geistesgestörter Mann acht Kinder in einer Grundschule inOsaka.
Quelle: Spiegel.de