China: Krankenhaus zwischen Trümmern

Elf Tage ist das verheerende Beben in der chinesischen Region Sichuan her. Inzwischenläuft die Hilfe für die Opfer des Bebens auf Hochtouren. Zeltstädte werden buchstäblich aus dem Boden gestampft. Von überall her kommt Hilfe – auch aus Deutschland.

Am Samstagabend startete das THW vom Flughafen Frankfurt/Hahn Richtung China. An Bord befanden sich 22 Mitarbeiter sowie sechs Trinkwasseraufbereitungsanlagen und ein Wasserlabor, wie dasAuswärtige Amt mitteilte. Auch das Deutsche Rote Kreuz ist in China Eingetroffen. An Bord einer russischen 747 brachten die Helfer ein komplettes Krankenhaus in die Katastrophenregion.

In 3.000 Kisten befinden sich die Einzelteile des Krankenhauses. Eine kleinelogistische Meisterleistung das alles richtig zusammenzusetzen. Doch die Experten des Roten Kreuzes sind zuversichtlich bereits Mitte kommender Woche voll operationsfähig zu sein. Hier sollendann nicht nur Erdbebenopfer versorgt werden, sondern vielmehr die normalen Patienten. „Wir ersetzen Hospitäler, wir beschäftigen uns mit dem Alltag“, erklärteder leitende deutsche Arzt.

In der Stadt Dujiangyan, wo das Krankenhaus aufgebaut wird, können die Patienten momentan nur notdürftig in Zelten auf der Straße versorgt werden – wenn überhaupt. Die meistenKrankenhäuser in der Erbebenregion sind zu zerstört um noch funktionieren zu können. „Wir brauchen dringend dieses Hospital“, sagt der Arzt Jun Xue vomShanghaier Huashan-Krankenhaus. „In Dujiangyan ist ja fast alles kaputt.“ Das Krankenhaus ist in der Lage bis zu 120 Menschen stationär behandeln zu können. DasHospital ist so ausgestattet, dass es wie ein übliches Krankenhaus in einem Einzugsgebiet mit 250.000 Menschen arbeiten kann.

Nur wenige Meter neben dem Krankenhaus entsteht zeitgleich eine riesige Siedlung aus blau-weißen Fertighäusern. Sprichwörtlich aus dem Boden gestampft sollen hier bis zum Ende desMonats Unterkünfte für 20.000 Menschen entstehen. „Anordnung von oben“, sagt ein Ingenieur.

Quelle: Spiegel.de

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