Dass Viagra nicht nur bei Errektionsproblemen hilft, sondern auch noch zahlreicheandere Anwendungsmöglichkeiten findet, ist seit langem bekannt. So soll es nun auch bei Patienten mit einer angeborenen Herzmuskelschwäche wahre Wunder wirken.
Laut eines Berichts der US-Akademie der Wissenschaften wurde eine weitere Anwendungsmöglichkeit entdeckt: So soll der Viagra bei Patienten mit einer angeborenen Muskelgewebsschwäche dieHerzmuskulatur stärken und so zu einem längerem Leben führen.
Seit Einführung des Potenzmittels vor gut zehn Jahren wurden von Jahr zu Jahr neue Anwendungsmöglichkeiten bekannt. So hilft Viagra nicht nur bei Potenzstörungen, sondern wirkt auchder Höhenkrankheit sowie Bindegewebsverhärtungen entgegen.
„Sildenafil“, der Wirkstoff in Viagra, hemmt das Enzym „Phosphodiesterase“, welches im Penis für die Abschwächung der Errektion verantwortlich ist, da es den für die Errektionnotwendigen Botenstoff „cGMP“ abbaut.
So ist der Botenstoff, wie bei allen Muskeln, auch an der Funktion des Herzens beteiligt. Diese Tatsache führte das Team von Christine Des Rosiers vom Montreal Heart Institute zu dem Gedanken,ob Viagra nicht auch bei vererbbaren Muskelschwächen die Rückbildung des Herzmuskels verhindern könnte.
Die Wissenschaftler testeten ihre Vermutungen an einen Mausmodell, an dem sie die Symptome des menschlichen Muskelschwunds nachgebildet hatten. Anschließend wurden den Mäusenadrenalinähnliche Subtanzen verabreicht, welche die Herzmuskelaktivität soweit steigerten, dass es durch die Muskelschwäche zu Verletzungen kam.
Das Ergebnis war wie erhofft: Mäuse, denen zuvor der Viagrawirkstoff verabreicht wurde, verkrafteten den Test weitaus besser als Mäuse, denen der Wirkstoff nicht verabreicht wurde.
Bevor die ersten Versuche an menschlichen Probanden durchgeführt werden dürfen, bedarf es allerdings weiterer Studien.
Quelle: netzeitung.de