In Burma wütete am Freitagabend ein Zyklon. Mehr als 15.000 Menschen sollen dadurchihr Leben verloren haben. Zuerst war von 10.000 Toten die Rede, doch mittlerweile werden landesweit 30.000 Personen vermisst.
Die Ausmaße des Zyklons „Nargis“ werden immer deutlicher ans Tageslicht getragen. Am Montag hat sich die Militärregierung Burmas erstmals zu den Opferzahlen desZyklons geäußert. Zunächst hieß es, dass 10.000 Menschen ihr Leben verloren haben. Diese Zahl wurde am Dienstagmorgen auf 15.000 Menschen korrigiert.
Der Zyklon raste am Samstag mit einer mehr als drei Meter hohen Flutwelle an Land. DasDelta des Irrawaddy-Flusses hat es sehr schwer getroffen. Dort wurden zahllose Dörfer überschwemmt, uralte Bäume wurden von der Wucht ausgerissen und versperrten Strassen.Hunderttausende von Menschen sind obdachlos.
Die Regierung Burmas schottete das Land in der Vergangenheit stark ab. Nur wenigen Ausländern und Touristen wurde der Zugang gewährt. Inzwischen hat das Land Uno-Hilfe akzeptiert:„Wir werden umgehend die am dringendsten benötigte humanitäre Unterstützung liefern“, sagte der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki Moon.„Wegen fehlender Kommunikation und Informationen sind wir noch nicht ganz sicher über das Ausmaß der Schäden und die Zahl der Toten.“ Allein in dem betroffenenKatastrophengebiet leben nach Schätzungen um die 24 Millionen Menschen. Der Großeinsatz der Uno wird von einem Expertenteam aus Thailand geleitet.
Auch wird das Welternährungsprogramm (WFP) in den betroffenen Gegenden 500 Tonnen Lebensmittel bereitstellen und Generatoren nach Burma liefern. Ebenso kommt auch Hilfe aus Deutschland. DasAuswärtige Amt hat deutschen Hilfsorganisationen 500.000 Euro für humanitäre Hilfe in Burma zugesagt. Eine andere deutsche Organisation, welcher zehn deutsche Hilfsorganisationenangehören, will 200.000 Euro als Soforthilfe zur Verfügung stellen. Von der EU-Kommission werden zwei Millionen Euro bereitgestellt und Frankreich hat 200.000 Euro zugesagt.
Was ist ein Zyklon?
Orkan, Hurrikan, Zyklon und Taifun sind im Grunde die gleichen Phänomene. Alle vier sind Wirbelstürme und entstehen, wenn sich um ein Tiefdruckgebiet ein Sturmfeld bildet. Dabei könnenDrehbewegungen entstehen. Wenn der Luftdruck im Zentrum dann stark abfällt, entstehen Tiefdruckwirbel, welche starke Winde auslösen.
Der Zyklon in Burma ist vom Golf von Bengalen aufgezogen und ist am vergangenen Freitagabend mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde auf das Land getroffen. Die RegierungBurmas hat fünf Landesteile zu Katastrophengebieten erklärt. Darunter fallen neben Rangun und Irawadi auch Bago, Mon und Karen.
Quelle: Spiegel.de