Ab sofort startet RauteMusik eine exklusive sechswöchige Kampagne zum ThemaAids. Jeden Dienstag werden wir euch über die verschiedenen Bereiche der Geschlechtskrankheit aufklären und euch informative Berichte anbieten. Ebenso wird es jeweils einen Podcast zumAnhören geben.
HIV-Übertragung
Derzeit sind weltweit etwa 33,2 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert, täglich werden es mehr: Allein in Deutschland gab es im Jahr 2006 rund 2.700 Neuinfektionen mit HIV (HumaneImmundefizienz-Virus). Vor allem Männer sind in Deutschland infiziert, knapp 80 Prozent der 59.000 Infizierten in Deutschland sind männlich. Die Pandemie setzt sich weiter fort, doch wiedas HI-Virus und die darauffolgende Krankheit AIDS übertragen werden, ist vielen nicht ganz klar.
HIV wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Blut, Sperma und Präejakulat, Vaginalsekrete, Rückenmarksflüssigkeit und Muttermilch können das Virus tragen undandere Menschen anstecken. Dies geschieht vor allem durch ungeschützten Vaginal- und Analverkehr und das Benutzen von nichtsterilen Nadeln beim Drogenkonsum.
Beim ungeschützten Sex kann das HI-Virus vor allem durch Schleimhäute (z. B. Mund-, Nasen-, Vaginal- und Analschleimhaut) oder kleinste Wunden, die hauptsächlich beim Analverkehrauftreten können, in den Körper des Geschlechtspartners eindringen. Auch die dünne Haut an der Eichel des Penis kann das Virus durchlassen.
Eine meist sichere Verhütungsmethode ist ein Kondom, da hier die Körperflüssigkeiten nicht ausgetauscht werden und nicht in den Körper des Geschlechtspartners eindringenkönnen. Oralverkehr gilt als weniger ansteckend, jedoch kann auch hier HIV übertragen werden, wenn Sperma oder Menstruationsblut in den Mund gelangt.
Auch beim intravenösen Konsum von Drogen, zum Beispiel beim Spritzen von Heroin, kann HIV übertragen werden, wenn unsteriles Spritzbesteck (Nadeln, Kanülen und Spritzen) benutzt wirdoder mehrere Leute eine Spritze benutzen.
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Eine Übertragung durch andere Körperflüssigkeiten wie zum Beispiel Tränen, Schweiß oder Speichel, wird mittlerweile ausgeschlossen. Hier ist die Konzentration der HI-Viren sogering, dass eine Ansteckung sehr unwahrscheinlich ist. Zungenküsse sind nur dann gefährlich, wenn blutende Verletzungen im Mundraum, beispielsweise am Zahnfleisch, vorhanden sind. Auch dasRisiko einer Ansteckung durch Insektenstiche ist verschwindend gering.
Bluttransfusionen beinhalten ebenfalls nur noch ein sehr kleines Restrisiko. Seit 1985 gibt es in Deutschland Fragebögen für Blutspender, die das Risikoverhalten genau analysieren und dieBlutspende wird auf den HI-Virus getestet. Ein Restrisiko besteht jedoch, da ein Nachweis der Antikörper im Blut erst nach circa drei Monaten möglich ist.
Mütter können ihrem Kind das Virus weitergeben, die Wahrscheinlichkeit hierfür beträgt etwa 30 Prozent. Ob das Kind infiziert ist, lässt sich jedoch erst nach etwa 18 Monatenfeststellen, da das Baby anfangs noch die Antikörper der Mutter über die Nabelschnur und die Muttermilch aufnimmt. Ab einem Alter von 18 Monaten bildet das Kind eine eigene Immunabwehr.Wenn eine Infektion von der Mutter vorliegt, lässt sich dann über einen Test feststellen, ob auch das Kind das HI-Virus trägt.
Mit dem richtigen Schutz lässt sich also eine Infektion mit HIV oft verhindern. Durch das Benutzen von Kondomen und die Vermeidung des Kontakts mit Blut bleibt lediglich ein geringes Restrisiko,sich mit HIV zu infizieren.