Italiener sollen helfen Gepäck zu sortieren

Am neuen Terminal 5 des Flughafens Heathrow sind seit der Eröffnung am 27.März bis zu 30.000 Gepäckstücke liegen geblieben. Italiener sollen nun helfen, dass alle Gepäckstücke wieder zu ihren Besitzern gelangen.

Wäre diese Nachricht gestern erschienen, hätte man sie leichtfür einen Aprilscherz halten können. Rund 30.000 Gepäckstücke werden nun nicht etwa am Flughafen der britischen Hauptstadt sortiert, sondern nach Mailand gebracht, um dortsortiert und an ihre Besitzer geschickt zu werden. Dies sei ein branchenübliches Verfahren, erklärte ein Sprecher von British Airways.

In Italien könnten „Gepäckstücke mit Adressen auf dem europäischen Festland schneller sortiert werden“ als am Terminal 5. Deshalb habe man eineitalienische Kurierfirma mit der Abwicklung beauftragt.

Schuld an der Misere ist das neue Terminal 5 am Londoner Flughafen Heathrow.Nachdem das 5,6 Milliarden teure Terminal am 27. März offiziell seinen Betrieb aufgenommen hat, ist es in den Mittelpunkt des europäischen Spotts gerückt. British Airways musste,nachdem unter anderem das Gepäcksortiersystem versagt hatte, hunderte Flüge streichen.

Tausende Passagiere saßen dadurch stundenlang auf dem Flughafen fest. Andere wurden vor die Wahl gestellt, ohne Gepäck zu fliegen oder ganz auf die Flugreise zu verzichten. Immerhin hatBritish Airways für die nächsten Tage angekündigt, dass man etwa 92 Prozent des Flugbetriebes normal abwickeln könne – inklusive fliegen mit Gepäck und ohne Wartezeiten, umdas Flugzeug verlassen zu können:

„Dies ist ein komplettes, heilloses, schweinisches Durcheinander, meine Damen und Herren. Ich habe gerade anerkennend gepfiffen, als ein vorbeirasendes Mitglied unserer Bodencrewseine schimmernde Rüstung angelegt und die Fluggastbrücke befestigt hat. Ich kann mich nur für diesen Schlamassel entschuldigen und innig hoffen, dass Sie uns eine weitere Chancegeben.“ So entschuldigte sich ein British-Airways-Kapitän am Eröffnungsdonnerstag, nachdem seine Passagiere aus Genf in Heathrow eine Stunde und 40 Minuten im Flugzeug auf denAusstieg warten mussten.

Quellen: Tagesschau.de | Spiegel.de

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