Maulawi Roshan – das sogenannte Hochwertziel der Schutztruppe Isaf – wurde vom deutschen Elitekommando KSK in Afghanistan gefasst. Er soll unter anderem als „Taliban-Richter“ agiert und zudem Anschläge auf die Bundeswehr vorbereitet haben.
Erfolgreiche Mission des KSK
Maulawi Roshan, ein bärtiger Mann um die 50, war schon lange im Visier der Kommandosoldaten. Kurz nach Mitternacht am Dienstagmorgen ging alles ganz schnell und ohne Verletzte – nicht ein Schuss fiel. Tagelang hatte das KSK ihre Aktion in Chahar Darreh bei Kunduz bis ins kleinste Detail vorbereitet; nichts sollte schief gehen.
Roshan ohne Blutvergießen überwältigt
Das Abhören verdächtiger Telefonate, die Auswertung von Drohnenbildern und die Vorbereitung von Skizzen für den Übergriff halfen ihnen auf ihrer erfolgreichen Mission. Gemeinsam mit der Afghan National Police (ANP) drangen sie in einen Hinterhof ein und umstellten das mit Lehmmauern umgebene Gelände, sodass kein Entkommen mehr möglich war. Ohne jegliche Gegenwehr nahmen sie Roshan fest – er gilt als hochrangiges Mitglied der Taliban im Raum Kunduz mit engen Verbindungen zur Führung der Radikalislamisten im benachbarten Pakistan.
Verurteilung durch die afghanische Justiz
Maulawi Roshan wurde umgehend nach Kabul geflogen und in die Hände der afghanischen Justiz übergeben. Ein Sonderstaatsanwalt des Inlandsgeheimdienstes NDS, der ausschließlich für Terrorismus-Fälle zuständig ist, nahm ihn in Empfang. Es gibt unzählige Beweise für Roshans Taten, darunter auch einige, die mit modernen Ermittlungsmethoden wie Telekommunikationsüberwachung einhergingen – ob diese allerdings von einem afghanischen Richter anerkannt werden, bleibt abzuwarten.
Quelle: Spiegel.de
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(c) Mark Knobil „Kabul Kids“, Michaux „Invasion“ / Piqs.de
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