Amoklauf in Lörrach

Familiendrama im südbadischen Lörrach: Eine 41-jährige Frau tötet zuerst ihren ehemaligen Lebensgefährten, dann den gemeinsamen Sohn und einen Krankenpfleger in einer Klinik, bevor sie von der Polizei angeschossen und dabei tödlich verletzt wird.

Polizeiangaben zufolge handelt es sich bei der Täterin – laut Aussage einer Augenzeugin – um eine 41-jährige Rechtsanwältin. In der Wohnung des Ex-Freundes erschoss sie anscheinend zuerst ihren fünfjährigen Sohn und dessen Vater, bevor sie im gesamten Gebäude Brandbeschleuniger verteilte und das Haus danach anzündete. Anwohner berichteten von einem „heftigen Krach und Bums“ – die Explosion war offenbar so heftig, dass eine Wand aus dem Gebäude herausgerissen wurde. Danach sei eine in rot gekleidete Frau mit dunkler Hose aus dem Haus gerannt, habe eine Pistole gezogen und sie geladen.

Löscharbeiten laufen erst langsam an

Aufgehalten durch die Polizeiabsperrungen zum Schutz vor der Amokläuferin, konnte die Feuerwehr erst vergleichsweise spät am Abend zum Brandherd vordringen; allerdings hatten die Helfer das Feuer relativ schnell unter Kontrolle. Nichtsdestotrotz mussten sieben Personen aus dem brennenden Gebäude gerettet werden; 15 Personen erlitten Rauchgasvergiftungen und wurden zur Überwachung in ärztliche Behandlung gegeben.

Weitere Tote und Verletzte

Bei ihrer weiteren Flucht ins nahe gelegene Elisabethen-Krankenhaus, steuerte die Amokläuferin anscheinend unmittelbar die gynäkologische Station an und tötete einen Krankenpfleger mit einem Messer, das sie offenbar auch mit sich führte. Vor der Klinik verletzte die Frau außerdem zwei Passanten mit Schüssen aus ihrer kleinkalibrigen Waffe. Allerdings befand sich am Morgen keiner der Verletzten mehr in Lebensgefahr.

Polizei tötet die Amokläuferin

Im Obergeschoss des Krankenhauses wurde die 41-Jährige schließlich durch ein Einsatzkommando der Polizei angeschossen und getötet. Durch das schnelle und beherzte Eingreifen der mehr als 300 Beamten sei noch Schlimmeres verhindert worden, so der baden-württembergische Polizeipräsident Wolf Hamann. Von der Explosion bis zum letzten Schuss seien keine 40 Minuten vergangen.

Quellen: Spiegel.de | Welt.de

Bild:
(cc) US Army / Wikimedia.org

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