John Lennons Mörder schoss aus Willkür

30 Jahre nach dem Mord an John Lennon gibt es neue Erkenntnisse in dem Fall – sein Mörder Marc David Chapman, der seit 1980 seine Strafe im Gefängnis verbüßt, gibt nun Willkür als Grund seiner Tat an. Scheinbar hatte er eine ganze Liste potentieller Mordopfer aufgestellt.

Mord aus Selbstsucht

Die Welt stand still, als John Lennon am 8. Dezember 1980 vor seinem Haus erschossen wurde. Seit nunmehr 20 Jahren sitzt Marc David Chapman im Hochsicherheitstrakt Attica im US-Bundesstaat New York ein. Bei seiner jüngsten Anhörung überraschte Chapman den Bewährungsausschuss mit neuen Fakten und riss dadurch alte Wunden wieder auf. Chapman nannte es Zufall, dass es John Lennon traf, denn laut Aussage des Mörders hatte er eine große Anzahl an möglichen Kandidaten für sich aufgestellt. Mit dabei waren unter anderem der US-Talkmaster Johnny Carson und die Schauspielerin Elizabeth Taylor, aber auch vor Paul McCartney, Ronald Reagan, Schauspieler George C. Scott und dem früheren Gouverneur von Hawaii, George Ariyoshi, macht er nicht halt. John Lennon allerdings führte seine Liste an.

Mangelndes Selbstbewusstsein

Erst jetzt stellte sich heraus, dass der Täter scheinbar ein Problem mit mangelndem Selbstwertgefühl hatte. Vor dem Bewährungsausschuss gestand Chapman: “ Es ging gar nicht wirklich um sie. Es ging nur um mich. Wenn es nicht Lennon gewesen wäre, hätte es auch sonst wer sein können. Ich dachte, wenn ich John Lennon töte, wäre ich kein Niemand mehr. Stattdessen bin ich ein Mörder geworden. Ich konnte nicht klar denken, ich habe eine schreckliche Entscheidung getroffen und habe das Leben eines Menschen aus reiner Selbstsucht beendet.“

Obwohl ihm nach der Straftat eine Psychose bescheinigt wurde, bekannte er sich wenig später freiwillig des Mordes schuldig und wurde 1981 zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren bis lebenslänglich verurteilt. Seit dem Jahr 2000 ist es dem Verurteilten möglich, alle zwei Jahre ein Gnadengesuch zu stellen. Bereits sechs Mal beantragte er seine Entlassung auf Bewährung – bisher ohne Erfolg.

Gefahr für die Allgemeinheit

Chapman bewohnt mittlerweile eine eigene Zelle in der Haftanstalt und geht ohne großes Aufsehen seiner Arbeit in der Gefängnis-Bücherei nach. Auch wenn er seit 1994 nicht mehr gegen die Regeln des Hochsicherheitstraktes verstoßen hat und auch nie unangenehm aufgefallen war, lehnte der Bewährungsausschuss eine Freilassung auf Bewährung strikt ab, da sie Chapman nach wie vor als eine Gefahr für die Allgemeinheit einstufen.

Quelle: Spiegel.de

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