Italien zieht Truppen aus dem Irak zurück

Nach vielen Protesten der italienischen Bürger wegen den tödlichenSchüssen auf den italienischen Geheimdienstmitarbeiter Nicola Calipari will Italiens Ministerpräsident Berlusconi die rund 3000 italienischen Soldaten aus dem Irak zurückziehen.

In einer TV-Show erklärte er: „Wir brauchen eine klare Ausstiegstrategie, und dies auch, weil die öffentliche Meinung dies fordert. Wir werden im September mit demRückzug beginnen. „

Der Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan, dankte Italien für den Einsatz im Irak. Einen Zusammenhang mit den tödlichen Schüssen auf den italienischenGeheimdienstmitarbeiter stritt er aber vehement ab.

Auch US-Außenministerin Condoleezza Rice würdigte den italienischen Einsatz im Irak:
„Die Italiener haben tapfer gedient bei der Unterstützung der Demokratie im Irak. Sie haben trotz der Opfer in den eigenen Reihen unerschütterlich den Wunsch des irakischen Volkes nach Demokratie unterstützt.“

Italien hatte mit seinen 3000 Soldaten das viertgrößte Truppenkontingent nach den USA, Großbritannien und Südkorea.

In Italien war der Irakeinsatz bis zuletzt nicht umstritten. Erst nach der Entführung der Journalistin Giuliana Sgrena forderten hunderttausende Italiener den Truppenrückzug.

Andere Länder wollen Italien nun folgen. Neben den Niederlanden wollen auch die Ukraine und Polen ihre Truppen in den nächsten Monaten nach Hause bringen.

Quelle: Stern Online; Spiegel Online

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