Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat in einer Diskussionüber Managereinkommen vorgeschlagen, dass börsennotierte Unternehmen ihre Vergütungen offenlegen sollten und dieses im Notfall auch via Gesetz vorzuschreiben.
Ralf Brauksiepe, CDU-Arbeitsmarktexperte, sprach sich ebenfalls für ein Gesetz aus, dass die Börsen-Unternehmen dazu veranlasst, die Vergütungen von Managern offenzulegen, undhält es für gut möglich, dass der Gesetzgeber für mehr Transparenz sorgt.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Bischof Wolfgang Huber, äußerte sich zu „moralischen Obergrenzen“ für Vergütungen. So meint er, dass es jedeVorstellung von Gerechtigkeit sprenge, wenn aus dem Lohn eines Managers mehr als 100 Arbeitsplätze finanziert werden können, dass Unternehmen jedoch gleichzeitig Arbeitsplätze ausKostengründen abbaut. Vladimir Spidla unterstützte diese Aussage und sagte gegenüber der Presse: „Wenn ein Manager das Hundertfache eines Arbeiters verdient, ist diemoralische Obergrenze sicherlich überschritten.“
Sozialisten sehen teilweise die Obergrenze schon bei einem 50-fachen eines Arbeitereinkommens überschritten. Der Präsident des Sozialverbands Vdk, Walter Hirrlinger, kritisierte dieEntwicklung der Löhne sehr scharf: „Manager kassieren Millionen- Gehälter, Arbeitnehmer werden klein gehalten, ältere Arbeitslose werden zwangsverrentet und drohen inAltersarmut abzusinken. Wo bleibt hier die soziale Marktwirtschaft?“ Unterdessen betonte der IG Metall-Chef Berthold Huber, dass die IG-Metall solche Managergehälter nicht dulde undfügte hinzu, dass die Beschäftigten ihre Ansprüche im Bezug auf die kommenden Tarifrunden vertreten werden.
Jedoch gibt es auch Gegner solcher politischen Aussagen. Anton Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels, ist massiv gegen eine Begrenzung. Inseinen Augen sind die Gehälterregelungen Sachen der Geschäftseigentümer. So gibt er als Entwarnung aus: „Es gibt weder Defizite in den Strukturen der Unternehmen nochmangelnde Transparenz. Die Arbeitnehmervertreter sitzen schließlich in den Aufsichtsräten mit am Tisch.“
Quelle: N-TV.de