Manager rechtfertigen ihre Millionengehälter

Herbe Kritik mussten sich die Manager der größten deutschen Firmenvon Bundespräsident Hort Köhler anhören. Jetzt äußerten sich mehrere Spitzenverdiener zu den Vorwürfen und versuchen ihre Gehälter in Millionenhöhe zurechtfertigen.

Vergangene Woche erst hagelte es Vorwürfe durch den Bundespräsidenten, der den überdurchschnittlich gut verdienenden Managern vorwarf, die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter zuöffnen. Köhler verlangte mehr Verantwortung der Spitzenverdiener und sprach von einer Entfremdung von Unternehmen und Gesellschaft.

„Die Führungspersönlichkeiten in der Wirtschaft müssen begreifen, dass ihr Verhalten Auswirkungen auf den Zusammenhalt der Gesellschaft hat“, rüffelteKöhler die fehlende Bodenhaftung mancher Manager.

Telekom-Chef René Obermann, mit einem letzten Jahresgehalt von 2,6 Millionen Euro, äußerte sich daraufhin gegenüber der Bild am Sonntag: „Ich finde, dieVorstandsgehälter der Telekom bewegen sich im Rahmen, wenn man bedenkt, dass damit eine 90-Stunden-Woche und eine große Verantwortung für die vielen Mitarbeiter und Aktionäreverbunden ist. Für unanständig halte ich sie nicht“.

Neben dem Argument der großen Verantwortung wurde unter anderem auf die internationale Konkurrenz verwiesen, die weitaus mehr verdiene. So sagte Siemens-Chef Peter Löscher im selbenBericht: „Hier ist Augenmaß angesagt, und das haben wir auch so gestaltet“. Löscher soll nach Informationen der Zeitung jährlich etwa 4,4 Millionen Euroverdienen.

Bahn-Chef Mehdorn sprach dagegen von Erfolgsabhängigkeit seines Gehalts. Ganze drei Viertel seines Gehalts von 3,2 Millionen Euro seien bedingt durch positive Entwicklungen: „Als die DB noch kein Geld verdient hat, waren die Bezüge des Vorstands auch deutlich geringer“.

Argumente die zumindest den nierdersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) überzeugen: „Top-Manager, die gute Arbeit leisten, sollen angemessen vielverdienen. Die oberen zehn Prozent Steuerzahler zahlen heute schon mehr als 50 Prozent des gesamten Steueraufkommens“.

Eine Neiddebatte ist nach Wullf daher nicht angebracht, aber dass der restliche Teil der angestellten Bevölkerung dies anders beurteilen würde steht wohl außer Frage – Denn warumsollte ein Fabrikarbeiter seine Arbeit freiwillig als minderwertiger einstufen?

Quelle: N24.de

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