Die PISA Studie und der Schmiergeldverdacht

Wie die Redaktion des Magazins „Der Spiegel“ berichtete, sollen mehrereStaaten bei der PISA-Studie ihre Schüler mit Geldgeschenken, schulfreien Tagen oder ähnlichem zur Teilnahme bewogen haben. Der Spiegel beruft sich hierbei auf ein internes Schreiben desdeutschen PISA-Konsortiums, welches unter der Leitung von Professor Manfred Prenzel aus Kiel steht.

Wissenschaftler, die für das nationale PISA-Konsortium in Deutschland die Abläufe der Tests überwachen, vermuten hier eine systematische Abweichung der Test-Teilnehmer, um denDurchschnitt der Leistung zu verbessern, so heißt es in dem internen Papier, welches den Titel „Bewertende Stellungnahme zu den Maßnahmen zur Steigerung derRücklaufquoten“ trägt. Die Redaktion vom Spiegel berichtet außerdem weiter, dass in Deutschland lediglich Souvenirs wie zum Beispiel Kugelschreiber mit einem PISA Aufdruck andie Schüler verteilt wurden.

Der renommierte Schulforscher, Jürgen Baumert, der Vorgänger von Prof. Manfred Prenzel, stellte dagegen in einer Untersuchung fest, dass Motivationshilfen wie Geld- und Sachleistungen ohneErfolg verblieben: „Auch finanzielle Belohnungen tragen nicht zu einer Erhöhung der Testleistungen bei.“

Unterdessen warf die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) die Vorwürfe gegenüber Andreas Schleicher, PISA-Koordinator, zurück und drücktenihr Vertrauen zu Andreas Schleicher aus. Schleicher sei „in verunglimpfender Art und Weise angegriffen worden“. Barbara Ischinger fügte ihrem Satz hinzu: „Wir weisen diese Angriffe mit Entschiedenheit zurück und bedauern, dass hierdurch die konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik und der OECD im Bereich der Bildungsanalysenvöllig unnötig belastet wird.“

Am Mittwochabend, kurz nach dem die Ergebnisse der PISA-Studie verfrüht bekannt wurden, hatte Schleicher Stellung zu den Auswertungen genommen und sagte, dass die Ergebnisse nicht als Erfolganzusehen sind, da sie von früheren Studien stark abweichen. Bildungspolitiker aus der Union forderten seinen Rücktritt. Schleicher hatte schon in der Vergangenheit mehrfach Kritikeinfahren müssen, nachdem er wiederholt das deutsche Schulsystem bemängelte.

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