GDL will wieder mit der Bahn verhandeln

Die Gefahr für weitere Streiks ist vorerst abgewendet – Die GewerkschaftDeutscher Lokführer erklärte auf einer Pressekonferenz, dass man wieder mit der Bahn verhandeln will. Sollte die Bahn jedoch der Forderung nach einem eigenständigen Tarifvertrag nichtnachkommen drohen weitere Streiks.

Anfangs gab es jedoch wenig freundliche Worte für die Bahn und insbesondere für deren Chef Hartmut Mehdorn. Die Gewerkschaft habe die Plaudereien Mehdorns mit „großer, großer Verärgerung“ zur Kenntnis genommen. Trotz Stillschweigeabkommens hatte der Bahnchef bereits am Samstag Inhalte des neuen Tarifangebotes verraten.„Das ist ein glatter Vertrauensbruch“, sagte Schell.

Trotzdem habe sich die GDL-Spitze mehrheitlich dazu entschlossen, über das neue Angebot der Bahn zu verhandeln. Und das obwohl die Bahn darin deutlich vom Moderatorenergebnis abgewichen ist.„In diesem wurde vereinbart, mit der GDL einen eigenständigen Tarifvertrag abzuschließen, der Entgelt und Arbeitszeitregelungen umfasst“, sagte Schell. Das Angebotenthalte aber nur pro forma den Begriff „eigenständiger Tarifvertrag“.

Auch das Gehaltsangebot sei laut Schell eine Täuschung. Das Angebot setzt sich aus dem bereits bestehenden Tarifabschluss in Höhe von 4,5 Prozent, einer einprozentigen Entgelterhöhungund einer 2,5-prozentigen Erhöhung für Mehrarbeit zusammen, die ausschließlich vom Fahrpersonal erbracht wird. Außerdem gibt es eine Arbeitszeiterhöhung um zwei Stunden,die mit fünf Prozent vergütet wird.

Bevor es jedoch zu richtigen Verhandlungen kommt, will man bis nächsten Montag die Rechtsposition eines eigenständigen Tarifvertrags klären. Sollte dabei eine Übereinkunft erzieltwerden, wird auf dieser Basis über Entgelt und Arbeitszeitverbesserungen verhandelt. Kommt es jedoch zu keiner Einigung über einen eigenständigen Tarifvertrag, der seinen Namenverdient, provoziere die Bahn weitere Streiks, erklärte der Gewerkschaftsführer.

Immerhin können Bahnkunden und Pendler aufatmen: Während die Verhandlungen laufen, wird es keine Streiks geben.

Quelle: Spiegel.de

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