Nachdem die Bahn ein letztes Ultimatum der GDL um Mitternacht verstreichen ließ,hat die Gewerkschaft der Lokführer heute wie erwartet einen Streik im Güter- und Personenverkehr ausgerufen. Ab Mittwoch zwölf Uhr wird zuerst der Güterverkehr, abDonnerstagmorgen um zwei Uhr dann auch der Personenverkehr bestreikt.
Der Streik soll vorerst bis Samstagmorgen um zwei Uhr dauern. „Es reicht nicht, uns abgesehen von dem Tarifabschluss der Transnet/GDBA mit rund 100 bezahlten Überstunden in 2007und zwei Stunden bezahlter Arbeitszeiterhöhung ab 2008 abzuspeisen“, sagte GDL-Chef Manfred Schell.
Damit wächst der Druck auf Bahnchef Mehdorn weiter an. Insbesondere von Seiten der Politik wächst die Kritik an seiner unnachgiebigen Verhandlungsweise gegenüber der GDL. Derverkehrspolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, Dirk Fischer, forderte Mehdorn auf, die Verhandlungen mit der GDL zur Chefsache zu machen. Für die Zuspitzung des Konfliktes sei derBahnchef selbst verantwortlich. „Herr Mehdorn muss die Konfrontation der letzten Jahre aufarbeiten, für die er ganz unmittelbar auch persönlich verantwortlich ist“,sagte Fischer.
Mehdorn habe die Dinge unnötigerweise zugespitzt, weil er immer nur mit den größeren Gewerkschaften gesprochen habe. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat beide Konfliktparteien amSonntagabend zum Einlenken aufgerufen. Alle Beteiligten müssten ihrer Verantwortung gerecht werden, sagte Merkel. Dies erfordere, dass sie aufeinander zugingen. „Mit dem Kopfdurch die Wand wird es nicht gehen, da siegt zum Schluss immer die Wand.“
Quelle: Spiegel.de