Neuer Vorstoß gegen die Todesstrafe

Am gestrigen Donnerstag hat die Generalversammlung der Vereinten Nationeneinen neuen Vorstoß gegen die Todesstrafe eingeläutet. Nach einem Resolutionsentwurf, der auch von der EU unterstützt wird, sei das Ziel eine vollständige Abschaffung derTodesstrafe – Beginnen wolle man jedoch mit der Aussetzung von Hinrichtungen.

Nachdem ähnliche Vorstöße in den Jahren 1994 und 1999 gescheitert waren, soll der Entwurf Ende November dem Menschenrechtsausschuss der UN-Vollversammlung vorgelegt werden. Diese hatzwar keine verbindliche Entscheidungsgewalt, zumindest jedoch moralisches Gewicht.

Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International istdie Todesstrafe derzeit in 64 Ländern legales Rechtsmittel und wird auch praktisch angewendet. 133 Staaten haben die Todesstrafe komplett aus dem Gesetzbuch gestrichen oder verzichten auf dessenAnwendung.

Bestes Beispiel sind hier die USA, welche die Todesstrafe derzeit aussetzen. Grund ist eine geplante Überprüfung der Todesstrafe durch den Obersten Gerichtshof, der Anfang des nächstenJahres untersuchen will, ob die Todesstrafe einer „grausamen und außergewöhnlichen“ Strafe entspricht und damit nach der US-Verfassung rechtswidrig ist.

Hintergrund:
Zwei Drittel der Länder der Welt wenden die Todesstrafe nicht mehr an, trotzdem leben über 70 Prozent der Menschen mit der Todesstrafe als legalesMittel.


Blau:
Todesstrafe ohne Ausnahme abgeschafft.
Hellblau: Für gewöhnliche Straftaten abgeschafft (jedoch nicht in Kriegszeiten).
Khaki: Seit mindestens 10 Jahren keine Anwendung.
Orange: Anwendung nur gegen Erwachsene.
Rot: Anwendung auch gegen Jugendliche. (In China werden seit 1997 keine Minderjährigen hingerichtet)

Führend in Sachen Exekutionen ist die Volksrepublik China, die nach offiziellen Angaben im Jahr 2005 ganze 1770 Hinrichtungen vollstreckte (Amnesty International geht von 8000 Hinrichtungenaus). Meist angewendete Methode ist in China der Tod durch Erschießen, während in den USA die Exekution durch den Elektrischen Stuhl oder die Giftspritze üblich ist. Im Iran wirdhauptsächlich gehängt oder gesteinigt, ganz im Gegensatz zu Saudi-Arabien – Denn dort wird am häufigsten auf das Mittel der Enthauptung zurückgegriffen.

Quellen: t-online.de wikipedia.de

Kommentieren