Lokführer streiken erneut

Die Lokführer der GDL haben am heutigen Donnerstag erneut gestreikt. Von 02:00 bis11:00 Uhr standen die Regionalzüge vor allem in Ostdeutschland still. Laut der Deutschen Bahn war vor allem der Regionalverkehr in Brandenburg und Mecklemburg-Vorpommern von denArbeitsniederlegungen betroffen, aber auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kam es zu starken Behinderungen.

Ebenfalls betroffen war der S-Bahn-Verkehr in den Städten Berlin, München, Frankfurt am Main und Hannover. Mehrere Linien blieben in diesen Städten stehen oder fuhren nur im20-Minuten-Takt. Laut Angaben der GDL fielen heute rund 80 Prozent des Betriebs der DB Regio aus, die Bahn spricht lediglich von 40 Prozent.

Sollte die Bahn weiterhin nicht auf die Forderungen der Lokführer-Gewerkschaft eingehen, kommen wohl weitere Streiks auf die Bahnfahrer zu: Die GDL hält weitere Arbeitsniederlegungen amFreitag, Montag, Dienstag und Mittwoch für möglich. Sollte es dazu kommen, will die Gewerkschaft am jeweiligen Vortag darüber informieren. Gestreikt werden darf nur im Regionalverkehr,im Fernverkehr sind Streiks nach wie vor gerichtlich untersagt.

Die GDL begründet den erneuten Streik mit dem inakzeptablen Angebot der Bahn vom Montag. Es enthielte nur „alten Wein in neuen Schläuchen“, hieß es von Seitender Gewerkschaft. Weder bringe es den GDL-Mitgliedern substanzielle Einkommensverbesserungen, noch ginge man damit auf die Forderung nach einem eigenen Tarifvertrag ein. Darüber hinaus werde dieGewerkschaft „eliminiert“: Künftig könne die GDL keine Forderungen zu Entgelt oder Arbeitszeiten der Lokführer mehr an die Bahn stellen, ohne sie vorher von derTarifgemeinschaft Transnet/GDBA genehmigen zu lassen.

Die Bahn hingegen bleibt weiterhin hart. „Unser Verständnis ist restlos am Ende“, sagte Personalvorstand Margret Suckale. Für sie sei es völligunverständlich, dass die GDL das Angebot der Bahn abgelehnt hat. Sie wolle weiter mit der Gewerkschaft verhandeln, lehnte aber ein Angebot seitens der GDL mit einem eigenständigenLokführertarif ab. „Wir müssen hart bleiben. Es geht um eine Grundsatzfrage. Es geht um die Tarifeinheit.“

Während die Lokführer streiken, stiegen die Kunden der Bahn auf das Auto um, was für heftige Staus auf den deutschen Straßen sorgte: „Es geht heftig zu“,sagte eine ADAC-Sprecherin am Vormittag. Vom Ammersee Richtung München staute es sich heute in 25 Kilometer Länge, auf der A81 vor Stuttgart standen die Autos zwölf Kilometer lang.„Im Rhein-Ruhr-Gebiet von Köln bis Dortmund gibt es keine Autobahn, die nicht voll ist“, so die Sprecherin.

Quelle: tagesschau.de

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