Die Bahn steht – für 22 Stunden

Der Streik ist beschlossen. Morgen zwischen zwei Uhr morgens und 24 Uhr nachts werdenbundesweit die Lokführer im Nah- und Regionalverkehr die Arbeit niederlegen. Vorstandsmitglied Karl-Friedrich Rausch erwartet einen „schwierigen Tag“ und empfiehlt aufalternative Verkehrsmittel auszuweichen.

Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) lässt ihren Worten Taten folgen. Am Freitag werden zwischen zwei Uhr morgens und Mitternacht im Nah- und Regionalverkehr die Züge stehen bleiben. Zwar trafen sich heute GDL-Chef Manfred Schell und Bahnchef Hartmut Mehdorn in Berlin, um die Tarifverhandlungen wieder zu beleben, doch schon im Vorfeld war einem bisher unveröffentlichten Flugblatt zu entnehmen, dass der Streik am Freitag in jedem Fall stattfinden werde. Die Gespräche seien ohnehin nur ein „Informationsgespräch“, bemerkte Schell gegenüber der Presse. Die Streiks begründete er damit, dass noch kein neues Angebot von der Bahn vorliege.

Die GDL fordert vom Unternehmen nach wie vor eine Lohnerhöhung um 31 Prozent sowie einen eigenständigen Tarifvertrag für Lokführer und Zugbegleiter. Die Bahn bietet jedoch – nach wie vor – nur eine Erhöhung der Löhne um viereinhalb Prozent sowie eine einmalige Zahlung von 600 Euro an. Der Konzern ließ verlauten, dass er von diesem Angebot auch nicht mehr abrücken wolle. Die GDL reagierte und rief zum Streik auf, noch ehe die Gespräche überhaupt begonnen haben.

Damit bringt die Gewerkschaft die Bahn in eine schwierige Lage. Innerhalb des kurzen Zeitraumes lässt sich kein Notfallfahrplan mehr aufstellen. Der Konzern wird zwar versuchen, mit verbeamteten Lokführern, die nicht streiken dürfen, das Schlimmste zu verhindern, doch dürfte diese Maßnahme eher ein Tropfen auf dem heißen Stein bleiben. Gerichtlich will die Bahn aber nicht gegen den Streik vorgehen. Erst, wenn auch der Güter- und Fernverkehr betroffen ist, will man juristische Maßnahmen ergreifen. Für beide Bereiche hat das Arbeitsgericht Chemnitz ein Streikverbot verhängt. Die Gewerkschaft will heute entscheiden, ob sie gegen den Beschluss vorgehen will.

Verbot hin oder her, der Fernverkehr kann auch ohne Streik, etwa durch blockierte Strecken, in Mitleidenschaft gezogen werden und das Chaos damit perfekt machen.

Rosige Aussichten also für den Verbraucher. Immerhin erklärte sich die Gewerkschaft bereit, am Wochenende nicht zu streiken. Das dürfte, vor allem für die vielen Berufspendler, die morgen zu spät zur Arbeit und noch später ins Wochenende kommen, eine echte Erleichterung sein.

Aber die haben, um die Wartezeit zu überbrücken, endlich einmal wieder Gesprächsstoff – nach Verspätungsrekorden, Preiserhöhungen, Debatten um das Schienennetz und endlosen Tarifverhandlungen war es ja auch schon richtig ruhig um die Bahn geworden.


Quellen: Zeit.de | N24.de

geschrieben von DN.S


Deutsche Bahn: Streik findet Donnerstag nicht statt

Erleichterung für alle Bahnreisenden: Uneingeschränkter Bahnverkehr ist gewährleistet. Die Gewerkschaft GDL legt die Arbeit am Donnerstag nicht nieder. Begründet ist dies auf einSptizentreffen mit dem Bahn-Vorsitzenden Mehdorn.

Für Donnerstag, Freitag, Montag sowie Dienstag waren weitere Bahnstreiks durch die Lokführer angekündigt. Laut Mitteilung der GDL finden diese frühstens am Freitag statt. DurchGewerkschaftsvorsitzende Gerda Seibert wurde dennoch verkündet, dass sich der Streik auf andere Tage verschiebe.

Bereits vor geraumer Zeit wurde das Treffen gemäß GDL geplant. Dies könnte erkennen lassen, dass es länger andauernde Gespräche werden. Letztlich sind Schell und Mehdornschon in den vergangenen Tagen aneinander geraten.

Bereits morgens teilte Mehdorn mit, dass er kurzzeitig für eine Verhandlung zur Verfügung stehe. Die Gewerkschaft der Lokführer besteht weiterhin auf ein neues Tarifangebot der Bahn,welches bisher noch nicht vorgelegt wurde.

Im Berliner Bahn-Tower wird das Spitzentreffen, zu dem Bahn-Aufsichtsrat Werner Müller geladen hatte, mit Mehdorn und Schell stattfinden. Nach Informationen eines Sprechers sagte
Werner Müller: „Wir müssen eine faire Lösung hinbekommen, damit das Land keinen Schaden nimmt. Das gilt für die Bahn, die Lokführer und alleKunden“.

Die GDL teilte mit, dass die Besprechung ein Informationsaustausch sei. Angekündigt ist auch der Besuch vom Chef der Konkurrenzgewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, ebenso ein Vertreter derBundesregierung.

Nichtsdestotrotz bleiben die Fronten auf gerichtlicher Ebene zwischen Bahn und GDL verhärtet. GDL-Sprecherin Seibert verkündete: „Wir werden Einspruch gegen dieEntscheidung des Arbeitsgerichts Chemnitz erheben“. Das Gericht in der sächsischen Stadt untersagte den Lokführern Streiks im Fernverkehr. Die GDL will gegen dieses Verbotangehen.

Durch das Volk bekommen die Lokführer dabei den Rückhalt. Einer Umfrage zugfolge halten 55 Prozent der Deutschen den Streik für richtig und 40 Prozent widersetzten sich diesem.

Für Unmut sorgte der Streik bereits im Gerwerkschaftslager. Transnet und GDBA sehen den Zusammenhalt der Arbeitnehmer als Risiko. „Die Unruhe unter den Mitarbeitern istgroß“, sagte Transnet-Sprecher Michael Klein der Berliner Zeitung. Die Auseinandersetzungen zwischen Lokführer und anderen Teilen werden zunehmend registriert.

GDBA-Sprecher Reitz ist der Meinung, „es gebe Tendenzen einer Zersplitterung der Belegschaft“. Unter den Kollegen kam die Frage auf, ob es nicht besser sei, Mitglied der GDLzu werden.

Quelle: Spiegel.de

geschrieben von Bibimauzi

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