Am Sonntag ging die 62. Internationale Automobil-Ausstellung zu Ende. Zehn Tagen lang haben mehr als1.000 Aussteller die neuesten Entwicklungen in der Automobil- und Zulieferindustrie vorgestellt. Das Motto der IAA lautete: „Sehen, was morgen bewegt“ – Angeheizt durch denKlimawandel standen in diesem Jahr vor allem schadstoffarme Automobile im Mittelpunkt.
Das Interesse am Auto scheint sich trotz der globalen Umweltprobleme nicht zu schmälern. Knapp eine Million Besucher aus 125 Ländern zog es in diesem Jahr zur IAA nach Frankfurt am Main.Damit wurde sogar das sehr gute Ergebnis aus dem Jahr 2005 übertroffen, womit sich der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Sonntag auch sehr zufrieden zeigte.
Mercedes Benz
Zukünftige Volkswagenmodelle sollen zum Beispiel grundsätzlich für einen Hybridantrieb ausgelegt werden. So ist beispielsweise der für 2011 geplante Heckmotor-Kleinwagen, der auf der IAA als Studie „Up“ vorgestellt wurde, sowohl als Voll- als auch als Mild-Hybrid denkbar, erklärte VW-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg. VW wolle wieder ein Auto für das Volk bauen, wie zu den alten Käferzeiten – kostengünstig in der Anschaffung und sparsam im Verbrauch.
Der US-Autokonzern Ford will in Zukunft wieder an alte Erfolgzeiten anknüpfen und auch mit umweltfreundlichen Autos punkten. Auf der diesjährigen IAA wurde die neue Reihe „ECOnetic“ vorgestellt, bei der mit herkömmlichen Ford-Modellen niedrigere Schadstoffwerte erzielt werden sollen. Für die Zukunft kündigte Ford Modelle an, die einen niedrigeren CO2- Ausstoß als 100 Gramm pro Kilometer haben.
BMW will weiter auf der Erfolgswelle des Minis reiten und stellte die Kombiversion des kleinen Flitzers vor. Dieser ist 24 Zentimeter länger also der normale Mini und soll Mitte November auf den Markt kommen. Vertriebsvorstand Michael Ganal verkündete bei der Präsentation, dass seit dem Jahr 2001 bisher 1 060 000 Fahrzeuge verkauft worden seien. Ein beachtlicher Erfolg an dem BMW in Zukunft anknüpfen will.
Der Autokonzern General Motors stellte auf der IAA die Studie für ein eineinhalb Liter-Auto vor. „Mit seiner Kombination aus einem Elektromotor und einem kleinen Dieselmotor wird der Opel Flextreme in der Lage sein, etwa 55 Kilometer rein elektrisch zu fahren“, sagte der Europachef des Konzerns Carl-Peter Forster. Der Diesel werde nur gebraucht, um die Batterien des Fahrzeugs aufzuladen, was zu einem Verbrauch von eineinhalb Litern Treibstoff auf 100 Kilometern führe. Beachtlich dabei sei, dass der Motor nur noch 40 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoße, sagte Forster. Mit dem Flextreme entwickelt Opel das Fahrzeugkonzept der Modelle Meriva und Zafira weiter und will damit den Weg zurück auf die Erfolgsschiene finden.
Auch die chinesische Konkurrenz zeigte sich für die Zukunft zuversichtlich. So präsentierte der chinesische Hersteller Brilliance JinBei Automobile das neue Modell BS2 und mischt jetzt auch in der Golf-Klasse mit. Anfang 2008 soll das Auto in Produktion gehen. Die Markteinführung ist für das zweite Halbjahr 2008 geplant. Damit erweitert der Hersteller seine Palette, die bisher die Limousinen BS6 und BS4 sowie das Coupé BC3 umfasst. An den oft kritisierten mangelnden Sicherheitsstandards der Chinaboliden wurde gleichsam eifrig gearbeitet. So präsentierte Brilliance neue Chrashtests ihrer Autos, bei denen sie wesentlich besser abschnitten. Noch sind sie nicht auf dem europäischen Standard, doch was ist in einem Jahr?