Nach einem Straßenfest kam es in der Nacht auf Sonntag im HamburgerSchanzenviertel zu schweren Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und randalierenden Jugendlichen. 700 Polizisten und der Einsatz von Wasserwerfern waren nötig, um die Situation in den Griffzu bekommen.
Hamburg, 22. September – Das Schanzenviertel, nahe des Zentrums der Hansestadt, lädt zu einem spontanen Straßenfest mit Flohmarkt. Die Bedingungen sind optimal:Blauer Himmel und sommerliche Temperaturen locken zwischenzeitlich mehrere tausend Besucher an, vorwiegend Familien mit Kindern. Das Fest verläuft ausgelassen und friedlich.
Wie die Stimmung anschließend derart radikal kippen konnte, ist noch nicht ganz klar. Scheinbar lag für die Veranstaltung keine offizielle Genehmigung vor und die Räumungsversuche derPolizei hatten bereits im Verlauf der Feierlichkeiten für Unruhe gesorgt. Als die Beamten dann am Abend die Bühne beschlagnahmten und zu demontieren begannen, eskalierte die Situation.Mehrere Gruppen von Jungendlichen türmten Pappkartons, Holzpaletten und die Reste von Flohmarktständen zu Barrikaden auf, die sie anschließend anzündeten.
Als die ersten Feuerwehrtrupps eintrafen, türmten sich die Flammen vor dem Szenetreff „Rote Flora“ bereits mehrere Meter hoch. Dort sollen auch von vermummten Personen die ersten Flaschen aufPolizisten geworfen worden sein.
Insgesamt ist von über 500 Randalieren die Rede, die während der Nacht an verschiedenen Stellen im Schanzenviertel immer wieder neue Brände legten. Als ein Einsatzkommando der Polizeigegen die Krawallmacher vorgehen wollte, wurden sie mit Wurfgeschossen attackiert und mit Flaschen beworfen.
Erst durch den Einsatz von Schlagstöcken und Wasserwerfern gelang es den 700 Beamten, die Situation in den Griff zu bekommen, dabei gerieten allerdings auch unschuldige Anwohner ins Kreuzfeuer.Mindestens 15 Menschen wurden bei den Auseinandersetzungen verletzt, darunter drei Polizisten und mindestens drei Jugendliche. 38 Personen wurden festgenommen.
Das Schanzenviertel war in der Vergangenheit schon häufiger wegen Krawallen negativ in die Schlagzeilen gekommen. Zuletzt bei den Protesten gegen den G8 – Gipfel.
Quellen: N-TV online | Netzeitung.de | Abendblatt.de