Vattenfall räumt weitere Probleme ein

In Zusammenhang mit dem Brand im AKW Krümmel, hat der zuständige BetreiberVattenfall weitere Pannen eingestanden. Inzwischen berät der Schleswig Holsteinische Landtag über Konsequenzen. Der BUND hat angekündigt Strafanzeige zu erstatten.

Die Pannenserie im AKW Krümmel reißt nicht ab. In Zusammenhangmit dem Brand vom 28. Juni hat der zuständige Betreiber Vattenfall inzwischen weitere Fehler und Probleme eingeräumt. So hat es während des Zwischenfalles offenbarKommunikationsprobleme beim Kraftwerkspersonal gegeben. In einem Bericht für die Atomaufsicht heißt es, dass es zwischen dem Reaktorfahrer und dem Schichtleiter zu Missverständnissengekommen sei.

So habe der zuständige Fahrer zwei Ventile geöffnet und minutenlang offen gelassen, anstatt diese, wie Befohlen, abwechselnd zu öffnen und zu schließen. Auch beim AKWBrunsbüttel hatte es beim Wiederanfahren des Reaktors Probleme gegeben. Dieser war zuvor wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet worden.

Aufgrund dieser Probleme berät die Schleswig Holsteinische Landesregierung darüber dem Betreiber Vattenfall die Betriebserlaubnis für die beiden AKWs zu entziehen. Auch wird übereine Stillegung des Atomkraftwerkes Krümmel diskutiert. „Wir haben immer gesagt: Unsichere Kraftwerke gehören abgeschaltet“ sagte FDP-Generalsekretär DirkNiebel. Nur mit dieser Klarheit könne gewährleistet werden, dass sichere Kernkraftwerke Bestandteil eines vernünftigen Energiemixes der Zukunft seien, betonte Niebel. Auch die fürReaktorsicherheit zuständige Kieler Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) geriet in die Kritik. Sie habe wenig vertrauensvoll gehandelt, wenn sie einerseits dem Kraftwerksbetreiber mangelndeZuverlässigkeit vorwirft, ihm aber die Betriebserlaubnis belässt. So Niebel weiter.

Der Umweltverband BUND kündigte eine Strafanzeige wegen „Verdachts des nicht vorschriftsmäßigen Betriebs des AKW Krümmel“ an. Die mangelhafteSicherheitskultur des Unternehmens sei eine Gefahr für Millionen Menschen, so der BUND.

Quelle: Tagesschau online

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