Kommentar – wird das Einfuhrverbot für Robbenfelle in der EU wieder teilweise aufgehoben? War der jahrzehntelange Kampf von Tierschützern gänzlich umsonst? Warum unterstützt die Wirtschaft den Handel mit Robbenfellen?
Kommerzielles Robben-Massaker in Kanada
Beim kanadischen Robbenmassaker wird den Tieren teilweise bei lebendigem Leib das Fell abgezogen – eine furchtbare Vorstellung. Aber auch in Grönland und Namibia wird Jagd auf die wehrlosen Tiere gemacht. Jährlich werden um die 900.000 Robben auf bestialische Art und Weise umgebracht. Was sind das für gewissenlose Menschen, die zu solchen Taten fähig sind? Legen sie keinerlei Wert auf das Leben der Tiere – geht es ihnen wirklich nur um den Profit?
Überraschende Wende für das Einfuhrverbot
Obwohl seit dem 20. August 2010 ein EU-Gesetz verbietet, Robben-Produkte jeglicher Art, wie zum Beispiel Öle, Häute und Tran der Tiere – der in der Kosmetik und Medizin verwendet wird – einzuführen, ist bestimmten Anbietern der Import weiterhin erlaubt. Grund für die überraschende Wende ist ein Rechtsstreit in Luxemburg, bei dem Marc Jaeger, der Präsident des EU-Gerichts Erster Instanz, auf Antrag von 16 Klägern (zum Beispiel Unternehmen wie die Canadian Seal Marketing Group in Quebec, Einzelpersonen sowie die Vereinigungen der arktischen Ureinwohner Inuit in Kanada und Grönland) die Anwendung des ausnahmslosen Importverbotes für derlei Tierprodukte in letzter Minute bremste. Einzig Inuit-Produkte sind von der Untersagung ausgenommen, da diese keinen kommerziellen Robbenfang betreiben, sondern vom Vertrieb der Produkte leben. Erst im September soll geklärt werden, ob die Regelung für die Einfuhrerlaubnis gewisser Unternehmen bestehen bleibt oder ebenfalls endgültig verboten wird.
Seit jeher gehört die Robbenjagd zu den traditionellen Lebensweisen der Populationen von Jägern in allen Erdteilen, in denen Robbenarten vorkommen. Sie begann, nachdem Europäer im 18. und 19. Jahrhundert den Bestand an Nördlichen sowie Südlichen Seebären und Walrossen fast ausgerottet hatten. Das Zentrum der Robbenjagd ist die Nordküste Kanadas, wo Sattelrobben zur Gewinnung von Fett, Öl und Fleisch getötet werden. Der Erlös eines Robbenfells liegt bei etwa 70 kanadischen Dollar. Durch die Überfischung des Atlantiks sehen die Menschen dort das Vertreiben von Robbenprodukten als guten Nebenerwerb an. Hauptabnehmerländer der kanadischen Robbenfelle sind Dänemark, Norwegen und China.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich schnell eine Regelung findet, die die Produkte der Tiere so wertlos macht, dass dieses sinnlose Robbenschlachten endlich ein Ende findet.
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Quelle: N24.de | N-Tv.de | Wikipedia.org
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