Im Prozess um die Völkermorde ehemaliger Machthaber unter dem Regime vonSaddam Hussein sind nun weitere Todesurteile gefällt worden. Einer der Betroffenen ist ein Cousin von Saddam Hussein.
Ali Hassan al-Madschid wurde wegen dem Massenmord an der kurdischen Bevölkerung zum Tod durch den Strang verurteilt. Wegen seiner brutalen Vorgehensweise und dem von ihm angeordneten Einsatz vonSenfgas und Nervengiften wird er oft als „Chemie-Ali“ tituliert. Al-Madschid stand Hussein in dessen Terror-Regime sehr nah. Bis zu 180.000 Menschen fielen den Plänen derbeiden zum Opfer, bei denen im Jahre 1988 tausende kurdische Dörfer zerstört wurden.
Auch für Sultan Haschim, dem einstigen Verteidigungsminister, und einem Militärkommandeur heißt es Abschied nehmen, sie werden ebenfalls bald dem Henker vorgeführt. Zwei weitereAngehörige des Militärs müssen den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringen. Für den früheren Gouverneur der Provinz Mossul ging der Prozess hingegen glimpflich aus: ausMangel an Beweismaterial wurde er freigesprochen.
Bei der kurdischen Bevölkerung stieß das Urteil erwartungsgemäß auf große Zustimmung. Schahin Mahmud sagte, dass er nach der Verkündung des Urteils Freudensschreieausstieß. Die Begeisterung über die Entscheidung treibt zum Teil zu grotesken Blüten: „Die größte Freude wäre es allerdings, wenn Madschid in Kurdistanhingerichtet wird“, meint Mahmud.
Quelle: de.today.reuters.com