Experten warnen hierzulande vor Terroranschlägen

Fragte man bisher Experten nach der Terrorgefahr für Deutschland, bekam man in etwaimmer dieselbe Antwort: „Deutschland sei stets durch islamistischen Terrorismus gefährdet, aber es gebe bisher keine konkreten Hinweise auf Anschläge.“ Letzte Wocheänderte sich dann auf einmal der Ton: „Man sei extrem besorgt.“

Bereits am Donnerstagabend informierte der Innenstaatssekretär August Hanning mehrere Journalisten über die aktuellen Erkenntnisse der Behörden. Demzufolge sind die deutschenBehörden in höchstem Maße alarmiert. Deutschland sei momentan so gefährdet wie seit dem Jahre 2001 nicht mehr, führte der Beamte vor den Journalisten aus. Wie damals bekommendeutsche und ausländische Sicherheitsdienste wieder sehr viele Hinweise auf Terroristen, die möglicherweise etwas planen. „Wir sind voll ins Zielspektrum des islamistischenTerrors gerückt“, sagte Hanning.

Dass die deutschen Sicherheitsbehörden neuerlich so nervös sind, kann auf mehrere Faktoren und Erkenntnisse zurückgeführt werden. Zum Einen haben deutsche Experten erstkürzlich ein Anfang des Monats aufgenommenes Video aus Afghanistan ausgewertet. Auf diesem ist der Bruder des kürzlich getöteten Taliban-Kommandeurs Mullah Dadullah vor einer Gruppeseiner Anhänger zu sehen. In seiner Ansprache verabschiedet er unter anderem vier Gruppen mutmaßlicher Attentäter, die nach England, Kanada, Amerika und Deutschland reisen sollen, umdort den Krieg in Afghanistan zu rächen.

Zum Anderen wurden in Pakistan drei Deutsche unter Terrorverdacht festgenommen. Man geht davon aus, dass sich zur Zeit mindestens zehn deutsche Extremisten in Trainingslagern in Pakistan befinden -und sich dort möglicherweise auf Missionen vorbereiten. Es besteht die Gefahr, dass die Bundeswehr in Afghanistan vermehrt Ziel von Anschlägen werden wird. Erst vor wenigen Wochen waren beieinem Selbstmordanschlag in Afghanistan drei deutsche Soldaten ums Leben gekommen.

Es ist nicht auszuschließen, dass Terroristen nach ihrer Ausbildung in Pakistan wieder nach Deutschland einreisen, um ihr Gelerntes in die Tat umzusetzen. Um der Gefahr entgegen zu wirken, habenFahnder jetzt die Grenzposten rund um Deutschland angewiesen, verstärkt auf Reisende aus Pakistan und der Region zu achten. Gleichzeitig wurden den Beamten Namen und Profile vonmöglicherweise Verdächtigen ausgehändigt. In jedem Fall soll verhindert werden, dass solche Leute nach Deutschland einreisen.

Quelle: Spiegel online

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