Geht es nach dem Modell der beiden italienischen Wissenschaftler Alberto Alesina und Andrea Ichino, sollen Frauen durch Steuervorteile vermehrt in die Arbeitswelt Eintritt finden. Ebenso würde sich die Arbeitseinteilung innerhalb der Familie ändern.
Am einfachsten lässt sich der Vorteil über die Einkommensteuer regeln. Hier könnte man den Steuersatz für Frauen senken bzw. für Männer erhöhen. Dieser Vorschlag findet vermehrt unter deutschen Frauen aus Politik und Wirtschaft Zuspruch.
So hält die sächsische Grünen-Fraktionscheffin Antje Hermenau die unterschiedlichen Steuersätze für „einen großer Beitrag zu mehr Gleichberechtigung.“ „Endlich würden mehr Frauen arbeiten. Endlich würden viele Frauen zum Hauptverdiener in der Familie und viele Männer die weibliche Lebenssituation kennen lernen. Dann würde sich auch das Problem der Kinderbetreuung sehr schnell lösen“, so Hermenau weiter.
Auch aus der Wirtschaft gibt es Befürworter. Gertrud Traud fände es richtig, wenn die Steuern für Frauen gesenkt werden würden. Traud ist Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen. Sie berichtete, auch ihre männlichen Kollegin stünden dem Vorschlag positiv gegenüber.
Auch Unternehmenscheffin Brigitte Vöster-Alber findet das nur gerecht: „Frauen verdienen statistisch gesehen weniger als Männer. Da wäre das Modell niedrigerer Steuern für Frauen nur recht und billig.“ So wäre auch ein Wiedereinstieg in den Beruf nach der Kindererziehung einfacher, meint Vöster-Alber.
Quelle: Netzeitung.de