Vier Jahre war der Bundesliga-Meister auch immer der Pokalsieger, doch dieses Jahrversaute der 1. FC Nürnberg dem Meister VfB Stuttgart sein Double. Dank Toren von Mintal, Engelhardt und Kristiansen schaffte der „Club“ den Pokalsieg in der Verlängerung gegen dieSchwaben. Mit 3:2 schlugen die Franken die Stuttgarter, die Tore für den VfB schoßen Cacau und Pardo.
Das Spiel begann stark, beide Mannschaften waren sich beinahe ebenbürdig und spielten sehr aggressiv, aber fair. Die Nürnberger war in der Anfangsphase etwas stärker, konnten ihrenVorteil aber nicht richtig nutzen.
In der elften Minute foult Nikl den Stuttgarter Mittelfeldspieler Khedira im Strafraum, es gibt jedoch keinen Elfmeter, da der Schiedsrichter aus seinem Blickwinkel das Foul nicht erkennenkonnte.
Marek Nikl spielte in der 14. Minute mit der Hand, verschaffte sich dadurch einen Vorteil gegenüber Cacau und erhielt somit die Gelbe Karte. Stuttgart spielte unterdessen immer stärker,scheiterte jedoch immer wieder an der Abseits-Regel.
In der 20. Minute patzte Nikl und leitete so das 1:0 durch Cacau ein. Doch die Nürnberger ließen sich durch diesen Treffer nicht beeindrucken und konterten nach einer Ecke der Stuttgarter.Nach einer Flanke von Reinhardt konnte „Phantom“ Marekt Mintal (27.) zum 1:1 ausgleichen.
Keine fünf Minuten später (30.) kam Cacau nicht an Andi Wolf vorbei und verpasste dem 24-Jährigen dafür einen Schlag in den Magen. Dafür erhielt der Brasilianer vollkommen zuRecht die Rote Karte und die Stuttgarter spielten für die restliche Spielzeit nur noch mit zehn Mann.
Direkt danach foulte Meira (31.) den Slowaken Marek Mintal hart von hinten. Mintal konnte nicht weiterspielen und wurde direkt danach ins Krankenhaus eingeliefert, mit dem Verdacht auf eineKnieverletztung. Unterdessen kam Jan Polak ins Spiel. Mintal feierte gerade erst im Halbfinale sein Comeback und spielte nach anderthalb Jahren zum ersten Mal wieder von Beginn. Meira sah nur Gelb,hätte jedoch wie Cacau auch frühzeitig unter die Dusche gehen müssen.
Der Rest der ersten Halbzeit verging weitestgehend ohne größere Fouls. Beide Mannschaften hatten gute Chancen, jedoch scheiterten sie immer wieder an den beiden großartigen Keepern.Am Rand lief sich währenddessen Gomez warm und kam zu Beginn der zweiten Halbzeit für Da Silva. Armin Veh hatte nach der Roten Karte von Cacau keinen Stürmer auf dem Platz und spieltefür 15 Minuten nur mit einem offensiven Mittelfeld.
Direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit kamen die Nürnberger zu einer Ecke, Engelhardt kam frei zum Ball und köpfte ihn ins Tor. Danach gingen die Franken es ruhiger an und ließen denzehn Schwaben teilweise zu viel Platz. In den Minuten 54 und 57 erhielten die Spieler Osorio und Schroth jeweils die Gelbe Karte. Osorio nach einem Foul, Schroth nachdem er den Ball nach einem Foulnicht sofort herausrückte.
Beim VfB war kein Konzept zu erkennen, Mario Gomez brachte zwar frischen Mut in die Mannschaft, jedoch schafften die Stuttgarter nicht wirklich den Zug zum Tor von Schäfer. Nach einerGrätsche erhielt Khedira die Gelbe Karte und der vorbelastete Osorio wechselte für Boka.
Nach 72 Minuten musste auch Nikl den Platz verlassen, nach einem Krampf kam für ihn Spiranovic in die Partie. In der 80. Minute riss Schlussmann Raphael Schäfer den StuttgarterNationalspieler Mario Gomez im Strafraum von den Beinen und dafür gab es Elfmeter. Schäfer versuchte zwar noch, die Füße zurückzuziehen, berührte Gomez jedoch am Bein,völlig gerechtfertigt dadurch dieser Elfmeter. Am Nachmittag regnete es teilweise sehr stark über dem Stadion und so war der Boden sehr glitschig. Pardo trifft zum 2:2 Ausgleich, unhaltbarfür den Nürnberger Torwart.
Vier Minuten später erhielt Spiranovic die Gelbe Karte, er machte im Stuttgarter Strafraum eine Schwalbe. Da der Regen es den beiden Mannschaften nicht gerade vereinfachte, blieb es beim 2:2 undes ging in die Verlängerung.
Das Spiel wirkte etwas behäbig, viel spielte sich nun im Mittelfeld ab, da es nicht mehr so schnell und mit langen Pässen überbrückt wurde. Veh wechselte in der 101. MinuteKhadira aus und versuchte, mit Tasci neuen Schwung ins Spiel zu bringen.
Während dem zweiten Teil der Verlängerung machte sich Klewer warm, der zweite Nürnberger Keeper hatte schon früher gezeigt, wie gut er beim Elfmeterschießen ist.Erlösung fanden die Nürnberger Fans in der 109. Minute, nachdem Kristiansen aus 25 Metern abzieht, den Ball gegen die Latte und ins Tor donnerte. Keine Chance hier für Timo Hildebrand,der in seinem letzten Spiel für Stuttgart im Tor stand. Nachfolger wird der Nürnberger Keeper Raphael Schäfer.
Stuttgart versuchte noch, die letzten Kräfte zu mobilisieren, um sich ins Elfmeterschießen zu retten, die Franken hielten jedoch gut dagegen. Nach 115 Minuten musste auch der ArgentinierJavier Pinola den Platz mit Krämpfen verlassen, Klewer konnte sich wieder setzen, denn Banovic war die letzte Auswechselung der „Cluberer“.
Nach einer fast endlos langen Minute Nachschlag pfiff der Schiedsrichter ab und der 1. FC Nürnberg darf sich nach 45 Jahren wieder Pokalsieger nennen. Währenddessen verlassen dieStuttgarter frustriert den Platz, während die Nürnberger sich von ihren Fans feiern ließen.
Quelle: ARD