Trotz des derzeitigen wirtschaftlichen Aufschwungs ist die Situation amLehrstellenmarkt weiterhin gespannt. Eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr sei zu erkennen, von den Bewerbern wird jedoch weiterhin verlangt, flexibel zu sein und sich nach Alternativenumzusehen.
Der Wirtschaftsaufschwung war besonders zum Jahreswechsel in aller Munde. Der Umsatz deutscher Unternehmen steigt im weltweiten Vergleich und die etwas erschlaffte Wirtschaft scheint sich zu erholen.Entgegen dieser Meldungen steht die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland.
Bislang konnte der Aufschwung den wichtigsten deutschen Markt, den Stellenmarkt, noch nicht erreichen. Die Bundesargentur für Arbeit BA spricht derzeit von 210.000 ungedecktenAusbildungsplätzen.
„Die Lage am Lehrstellenmarkt scheint zwar etwas entspannter als im vergangenen Jahr zu sein, sie ist aber nach wie vor ernst„, so BA-Vorstand Raimund Becker. Die einzigeSchnelllösung sei die bereits vielfach geforderte Flexibilität von Seiten der Bewerber. „Manchmal muss man sich eben von seinem Traumberuf lösen, um doch eineLehrstelle zu finden“, so Becker.
Einen weiteren Grund zur Sorge stellen Altbewerber. „Im Moment sind mehr als die Hälfte der Bewerber junge Leute, die schon mindestens ein Jahr auf eineLehrstelle warten„, so Becker fortlaufend.
Andere Klänge wurden von politischer Seite laut. Bundesbildungsministerin Annette Schavan forderte die Arbeitgeber auf, den wirtschaftlichen Aufschwung dem Arbeitsmarkt zugute kommen zu lassen.“Wir haben so viele junge Talente in Deutschland. Sie müssen von der Wirtschaft das Signal bekommen: Wir wollen Euch, wir brauchen Euch. Ihr seid die Zukunft„, so dieMinisterin.
Laut Schavan seien die Unternehmen nun aufgerufen, neue Stellen zu schaffen, um den Aufschwung dauerhaft zu fördern.
Quelle: Tagesschau online