Der Stuttgarter Automobilbauer gab am morgen die Trennung von seiner zuletztkriselnden Tochtergesellschaft Chrysler bekannt. Der US-Investor Cerberus kauft demnach 80,1% der Aktienanteile von Chrysler für Insgesamt 5,5 Milliarden US Dollar.
Eine Ad-Hoc Meldung um 10:24 Uhr besiegelte das Ende eines Weltkonzerns. Nach Angaben von DaimlerChrysler übernimmt der US-amerikanische Investor Cerberus 80% der Aktienanteile von Chrysler. DerVerkaufspreis soll bei 5,5 Milliarden US-Dollar liegen. Für Daimler scheinbar ein Verlustgeschäft – zahlte man doch vor neun Jahren 36 Milliarden Dollar für den amerikanischenAutobauer. Aus Kreisen von DaimlerChrysler war zu vernehmen, dass Daimler bei diesem Geschäft unter dem Strich etwa 500 Millionen Dollar Verlust macht. Trotzdem befreite sich das Unternehmenvon einer 17 Milliarden Dollar Last, denn die milliardenschweren Verpflichtungen für Pensionen und Gesundheitsfürsorge bleiben bei Chrysler.
Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung soll dann auch der Name des Konzerns geändert werden. Die Daimler AG wird sich dann nach vollzogener Trennung im internationalen Vergleich nurnoch im Mittelfeld, dicht hinter VW auf dem siebten Platz befinden. Bisher lag man hinter General Motors (207Mrd.) mit einem Umsatz von 190 Milliarden Dollar noch auf Rang zwei.
Konzernchef Dieter Zetsche erklärte zu der Trennung von Chrysler: „Wir sind davon überzeugt, eine Lösung gefunden zu haben, die insgesamt den größten Wertschafft – für Daimler und für Chrysler. Mit dieser Transaktion haben wir die Voraussetzungen für einen neuen Start für Chrysler und für Daimler geschaffen.“
Auch Ron Gettelfinger, Präsident der amerikanischen Automobilarbeiter-Gewerkschaft UAW erklärte sich mit der Transaktion zufrieden. „Wir sind froh, dass die Entscheidunggefallen ist. Denn nun können sich unsere Mitglieder und das Management wieder voll auf die Entwicklung und Fertigung von Qualitätsprodukten für die Zukunft der Chrysler Groupkonzentrieren“, sagte er.
Weitere Details zur Trennung von Chrysler sollen um 14 Uhr auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden.
Quelle: Spiegel online