Krawalle nach Präsidentschaftswahl in Frankreich

Die einen lieben ihn, die anderen, die Nicolas Sarkozy nicht gewählt haben,hassen ihn. Zwar will der ehemalige Innenminister Frankreichs, der als sehr konservativ gilt, ein Präsident für alle seine Landsleute sein, doch das nicht alle damit einverstanden sind,zeigen die Krawalle der letzten Nacht.

Gegner von Nicolas Sarkozy haben sich letzte Nacht Auseinandersetzungen mit den Ordnungshütern geliefert. Wie die nationale Polizeidirektion DGPN am Montag bekannt gab, sollen 270 Krawallmacher,die unter anderem rund 370 Autos in Brand gesteckt hatten, festgenommen worden sein. Alleine die Hälfte hiervon stammt aus dem Großraum der französischen Hauptstadt Paris. Sarkozymachte sich in der Vergangenheit vor allem als „Mann für Recht und Ordnung unbeliebt“. Das wurde bei den wochenlangen Gewaltausbrüchen im Jahr 2005 deutlich, als ersich für „Null Toleranz“ gegenüber den Krawallmachern in den Pariser Vororten aussprach.

Wie BFM berichtet, sollen so genannte „Millitante Anarchisten“ die Polizeibeamten mit Flaschen und Steinen beworfen haben. Einige wenige zeigten den Beamten sogar den nackten Hintern. Die Krawalle amPlace de la Bastille begannen gegen 21:30 Uhr Ortszeit. Neben den wütenden Gegner selbst, versammelten sich auch eine Menge Schaulustige. Am Ende hatten die Ordnungshüter gegen eine Truppevon 1.000 Menschen anzukämpfen. Um etwa 23:00 Uhr nahmen die Sicherheitskräfte dann mit Wasserwerfern Stellung ein.

Einige autonome Gruppierungen und linksextreme Organisationen hatten die Gegner Sarkozys zu dieser „Anti-Sarkozy-Kundgebung“ aufgerufen, um der Wut aufgrund der Wahlniederlageder Sozialistin Ségolène Royal, freien Lauf zu lassen. In Lyon hatten die Polizisten mit weniger Demonstranten zu tun. Hier hatte man ein Auge auf 150 Menschen, die angeblich eineSarkozy-Feier aufmischen wollten.

Wie die Gewerkschaft der französischen Polizei berichtet, sollen in Ris-Orangis, Corbeil-Essones und Evry außerdem noch Schulen und Sozialzentren mit Brandbomben beworfen worden sein.Verletzte gab es aber keine.

Nicolas Sarkozy hatte am Sonntag die Stichwahl gegen seine direkte Gegnerin Ségolène Royal gewonnen. Mit rund 53 Prozent hat er einen knappen Sieg eingefahren, Royal kam nur auf 47 Prozent der Wählerstimmen. Vor tausenden Anhängern versprach er auf der Place de la Concorde, ein Präsident für alle Franzosen sein zu wollen. „Ich will nur eins: dass ihr stolz auf euer Land und seine Geschichte seid“, so der neue Präsident. Außerdem versprach er, sein Volk nicht verraten, nicht belügen und nicht enttäuschen zu wollen.

Quelle: N24 Online

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