Präsidentschaftswahl in Frankreich

Die große Überraschung bei der gestrigen Präsidentschaftswahl inFrankreich blieb aus. Die Favoriten Nicolas Sarkozy und Segolene Royal setzten sich im ersten Wahlgang gegen ihre Mitbewerber durch und müssen nun in die entscheidende Stichwahl am 6. Mai.

Der ehemalige Innenminister Frankreichs und konservativ eingestellte Nicolas Sarkozy erreichte im ersten Durchgang 31,2 Prozent der Stimmen. Royal schnitt mit 25,9 Prozent ein wenig schlechter ab,dennoch kann sich die Sozialistin Hoffnungen machen. Entscheidend werden nun wohl die Wähler sein, die François Bayrou gewählt haben. Bayrou ist Zentrumspolitiker und kam auf 18,6Prozent der Stimmen, dies entspricht rund 6,8 Millionen Stimmen, um die Royal und Sarkozy nun kämpfen müssen. Die Wahlbeteilung lag übrigens bei sehr hohen 84,6 Prozent.

Dem rechtsextremen Jean-Marie Le Pen gelang in diesem Jahr keine Überraschung. 2002 schaffte er es noch in die Stichwahl gegen Jacques Chirac, diesmal reichte es nur zu knapp zehn Prozent.Dieses Ergebnis ist für die Rechtsextremen in Frankreich das schlechteste seit 1974. Die meisten Stimmen hat Le Pen anscheinend an Sarkozy verloren, dieser machte durch seine extreme Haltungwährend den Straßenkämpfen vor knapp einem Jahr von sich reden. Außerdem ist er für schärfere Immigrationspolitik.

Hochrechnungen sehen den konservativen Sarkozy in der besseren Position für die Stichwahl am 6. Mai. Allerdings glauben viele Experten, dass die Wähler Bayrous eher auf Royal setzen werden.Auch bleibt abzuwarten, auf welche Seite sich Le Pen nach seiner Niederlage schlagen wird. In jedem Fall wird es eine spannende Wahl, wird sich der konservative Sarkozy durchsetzten, oder hatFrankreich am Ende doch die erste Präsidentin der Geschichte?

Quellen: N24 Online | Tagesschau Online | Sueddeutsche Online

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