Irak: Betonmauer soll Selbstmordattentäter stoppen

Die amerikanischen Streitkräfte haben im Irak begonnen, einen fünfKilometer langen Befestigungswall zu errichten, der das Adhamija-Viertel, einem größtenteils von Sunniten bewohnten Teil der Stadt, schützen soll.

Der Bau wurde allerdings nicht richtig mit den Bewohnern des Stadtteils abgesprochen.
Dreieinhalb Meter hoch ist der undurchsichtige Bau, der die Sunniten vor Anschlägen schützen soll. Mit je nur einem Ein- und Ausgang wollen die Amerikaner die Anzahl der Attentate starkeinschränken und weitere Todesopfer vermeiden. Seit mehreren Tagen ist die Anlage, an deren Fertigstellung nur nachts gearbeitet wird, bereits im Bau. Dabei werden 6.300 Kilogramm schwereBetonplatten nach Bagdad gebracht und dort montiert.

Doch die Einwohner des Stadtteils Adhamija, die mit dieser Mauer geschützt werden sollen, stehen dem Projekt kritisch gegenüber. „Der Gemeinderat hat das Projekt noch nichtunterzeichnet, und die Bauarbeiten haben schon begonnen. […] Die Mauer schränkt unsere Bewegungsfreiheit zu stark ein“, moniert etwa Dawud al Asami, Vorsitzende des dortigenGemeinderats. Laut al Asami hatten die Amerikaner die Bewohner des Viertels zwar informiert, allerdings nicht auf deren Reaktion darauf gewartet.

Die Maßnahmen der Amerikaner sind damit ähnlich der der Israelis, die einen international umstrittenen Sperrzaun zwischen ihrem Land und dem Westjordanland gezogen hatten. Aus isralischenKreisen heißt es inzwischen, dass die Zahl der Anschläge seitdem stark gesunken sei.

Quelle: Tagesschau online

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