Anti-Kreml-Proteste in Russland

Am Samstag eskalierte eine so nicht erlaubte Anti-Kreml-Demonstration in Moskau.Dabei wurde unter anderem der Oppositionspolitiker Garri Kasparow sowie über 150 weitere Personen festgenommen. Die Polizei trieb die Demonstration mit Schlagstöcken auseinander.

In anderen Teilen Moskaus kam es gleichzeitig zu Demonstrationen kremltreuer Jugendgruppen.

Obwohl die Behörden den Protestmarsch verboten hatten, brachen mehrere tausend Demonstranten vom Puschkin-Platz in Moskau zu einem Marsch auf den Turgenjew-Platz auf. Breits im Vorfeld hatte diePolizei mehrere Dutzend Menschen festgenommen. Während des Marsches durch die russische Hauptstadt riefen die Demonstranten: „Wir wollen ein anderes Russland“,„Russland ohne Putin“ und „Nieder mit dem Polizeistaat“.

Während des Demonstrationszuges gingen die Polizisten mit äußerster Gewalt gegen die Demonstranten vor. Dabei sollen auch unschuldige Passanten und Rentner von den Einsatzkräftenverprügelt worden sein.

Unter den Festgenommenen befand sich auch der Oppositionspolitiker und frühere Schachweltmeister Garri Kasparow: „Wir gingen nur auf dem Bürgersteig und haben nicht gegendas Gesetz verstoßen“, sagte Kasparow über Mobiltelefon dem Radiosender „Echo Moskwy“. Ein Polizeisprecher rechtfertigte das Vorgehen der Beamten: Alle Polizisten hätten sichstreng an die russischen Gesetze gehalten.

Auch Ausländer bekamen die Gewalt der Polizei zu spüren. So wurde ein japansicher Journalist von Polizisten verwundet. Auch Korrespondenten der deutschen Fernsehsender ARD und ZDF wurdenvorübergehend festgenommen. Eine ähnliche Demonstration heute in Sankt Petersburg endete mit ähnlichen Bildern wie die in Moskau. Auch hier gingen die Polizisten mitäußerster Gewalt gegen die Demonstranten vor.

Mit dem Protestzug wollten die Teilnehmer auf die autoritäre Politik von Präsident Wladimir Putin sowie auf die wachsenden Unterschiede zwischen Armen und Reichen aufmerksam machen. DieTeilnahme an den Demonstrationen gilt als Gradmesser für die Stärke der Opposition im kommenden Wahlkampf um die Präsidentschaft im März 2008.

Quelle: N24 online

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