Deine Stimme gegen Armut

„Deine Stimme gegen Armut“ ist das deutsche Ebenbild zum internationalen„Global call to action against poverty“, an dem bereits 82 Staaten teilnehmen. Wir von RauteMusik unterstützen diese Aktion und stellen sie Euch hiermit vor.

Das Jahr 2000. Die Mitgliedsstaaten der UN verabschieden die sogenannten „Milleniumsziele“. Diese besagen, dass bis zum Jahr 2015 folgende Tatbestände auf Minimalmaß gesunken seinmüssen.

Extreme Armut
und Hunger beseitigen
– Die Zahl der Menschen, die von weniger als einem US-Dollar pro Tag leben, soll um die Hälfte gesenkt werden

– Der Anteil der Menschen, die unter Hunger leiden, soll um die Hälfte gesenkt werden

Grundschulausbildung für alle Kinder gewährleisten – Alle Jungen und Mädchen sollen eine vollständige Grundschulausbildung erhalten
Gleichstellung und größeren Einfluss der Frauen fördern – In der Grund- und Mittelschulausbildung soll bis zum Jahr 2005 und auf allen Ausbildungsstufen bis zum Jahr 2015 jede unterschiedliche Behandlung der Geschlechter beseitigt werden
Die Kindersterblichkeit senken – Die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren soll um zwei Drittel gesenkt werden
Die Gesundheit der Mütter verbessern – Die Müttersterblichkeit soll um drei Viertel gesenkt werden
HIV/Aids, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen – Die Ausbreitung von HIV/Aids soll zum Stillstand gebracht und zum Rückzug gezwungen werden

– Der Ausbruch von Malaria und anderer schwerer Krankheiten soll unterbunden und ihr Auftreten zum Rückzug gezwungen werden

Eine nachhaltige Umwelt gewährleisten – Die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung sollen in der nationalen Politik übernommen werden; dem Verlust von Umweltressourcen soll Einhalt geboten werden

– Die Zahl der Menschen, die über keinen nachhaltigen Zugang zu gesundem Trinkwasser verfügen, soll um die Hälfte gesenkt werden

– Bis zum Jahr 2020 sollen wesentliche Verbesserungen in den Lebensbedingungen von zumindest 100 Millionen Slumbewohnern erzielt werden

Eine globale Partnerschaft im Dienst der Entwicklung schaffen – Ein offenes Handels- und Finanzsystem, das auf festen Regeln beruht, vorhersehbar ist und nicht diskriminierend wirkt, soll weiter ausgebaut werden. Dies schließt eine Verpflichtung zu guter Staatsführung, zur Entwicklung und zur Beseitigung der Armut sowohl auf nationaler wie auf internationaler Ebene ein

– Auf die besonderen Bedürfnisse der am wenigsten entwickelten Länder muss entsprechend eingegangen werden. Dazu gehören der zoll- und quotenfreie Marktzugang für die Exporte dieser Länder; die verstärkte Schuldenerleichterung für die hochverschuldeten armen Länder; die Streichung aller bilateralen öffentlichen Schulden dieser Länder; sowie eine großzügigere Entwicklungshilfe für Länder, die wirkliche Anstrengungen zur Senkung der Armut unternehmen

– Auf die besonderen Bedürfnisse der Binnenstaaten und der kleinen Inselentwicklungsländer muss entsprechend eingegangen werden

– Die Schuldenprobleme der Entwicklungsländer mit niedrigen und mittleren Einkommen müssen durch Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene umfassend und wirksam angegangen werden, damit ihre Schulden auf lange Sicht tragbar werden

– In Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern soll für die Schaffung menschenwürdiger und produktiver Arbeitsplätze für junge Menschen gesorgt werden

– In Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie sollen lebenswichtige Medikamente in den Entwicklungsländern zu erschwinglichen Preisen verfügbar gemacht werden

– In Zusammenarbeit mit dem Privatsektor sollen die Vorteile der neuen Technologien, insbesondere der Informations- und Kommunikationstechnologien, verfügbar gemacht werden

Doch warum tun sie das? Reine Publicity für sich selbst oder doch Nähe zu den Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns. Die Antwort ist zweiteres. Man muss bedenken, dass ca. 24.000Menschen jeden Tag an den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben. Außerdem können weltweit über 860 Millionen Menschen nicht das, was wir alsselbstverständlich ansehen, lesen und schreiben. Noch höher ist die Zahl der Menschen, denen kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht, für eine Milliarde Menschen wäredas kühle Nass ein Segen. Des Weiteren ist in den ärmsten Regionen der Welt das Kinderkriegen eine heikle Angelegenheit, eine von 48 Müttern stirbt bei der Entbindung.

Halbierung der Armut bis 2015

Da diese Zahlen auch an den Politikern der Welt nicht vorbei gingen, haben sie im Jahr 2000 beschlossen, etwas gegen die Armut zu tun. In 15 Jahren sollte die weltweite Armut, mit Hauptaugenmerk aufAfrika, halbiert werden. Jetzt, sieben Jahre nach den Zielsetzungen sind diese Ziele nicht mal annährernd zur Hälfte erfüllt. Sollte weiterhin dieses Tempo in der Armutsbekämpfungvorgelegt werden, wird man in Afraika erst 2147 die Ziele von 2015 erreicht haben.

Nun ist Halbzeit. Es wurde etwas getan, aber viel zu wenig. Und da seit dem 1. Januar dieses Jahres die deutsche Bundesregierung die EU-Ratspräsidentschaft für ein halbes Jahrübernommen hat, wird es Zeit, dass den Verantwortlichen wieder vor Augen geführt wird, dass sie etwas tun müssen – und das kann jeder.

Jeder kann helfen

Nun ist es jedem selbst überlassen, ob er seine Stimme erhebt oder es ebenlässt. Mach dir klar, dass auch du nur das Glück hattest in einer reichen Industrienation geboren worden zu sein. Die vielen anderen, denen es nicht so gut geht wie uns, sollten wir helfen.Und das muss auch wieder den Politikern in Berlin klar gemacht werden. Also neige dein Haupt Richtung Hauptstadt und zeig ihnen, wofür sie sich vor sieben Jahren entschieden haben. Duhättest prominente Mitsacher, wie zum Beispiel Herbert Grönemeyer, Günther Jauch sowie Heike Makatsch oder auch Dr. Alfred Biolek, um nur einige Namen zu nennen.

Doch wofür trittst du dann ein?

Es tut immer gut zu wissen, dass man positives bewegt hat, doch solltest du schon wissen, wofür du dich einsetzt. Um es kurz und bündig zu machen:

  • mehr und bessere Entwicklungszusammenarbeit
  • einen gerechten Welthandel
  • einen umfassenden Schuldenerlass für die armen Länder und
  • Demokratisierungsprozesse in Entwicklungsländern

Ohne unsere Hilfe werden es die ärmsten Länder nicht von selbst schaffen, ihren Bürgern ein besseres, menschengerechtes Leben zu ermöglichen.

Woran scheiterts?

Die Industrienationen verpflichteten sich damals, 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandeinkommens für Entwicklung und Aufbau zur Verfügung zu stellen, doch von diesen Zahlen sind sie heute weitentfernt. Die Deutsche Regierung stellt nur 0,36 Prozent bereit. Andere Länder, wie zum Beispiel Frankreich haben da schon Lösungen gefunden. Sie erheben auf jedes Flugticket zwischen einenund 40 Euro, je nach Distanz und Reiseklasse. Das spült ungefähr 200 Millionen Euro jährlich in die Spendenkasse. Genutzt wird das Geld für Medikamente und Bekämpfung gegenAids, Malaria und Tuberkulose. Unseren Politikern fehlt es bislang an Ideen, wie man Geld für die Ärmsten sammeln kann.

Der Sinn

Der theoretische Teil dieses Abkommens ist zwar nett anzuhören, doch Taten folgen zu lassen ist noch viel schöner. Und jeder kann seinen Landespolitikern bewusst machen, dass sie weiterhinetwas tun müssen. Und jeder Brief, jede E-Mail und jede SMS erhöht den Druck, damit sie wieder etwas anpacken und bewegen, die Welt lebenswerter für viele Millionen Menschen zugestalten.

Hier kannst du erfahren, wie du selbst aktiv werden kannst.

Bei der Echo-Verleihung am Sonntag, den 25. März 2007, wurde ein neuer TV- und Kinospot vorgestellt, den du hier ansehen kannst.

Weitere Informationen findest du unter www.deine-stimme-gegen-armut.de.

Und nun werde aktiv und verlass dich nicht auf die anderen, JEDE Stimme zählt.

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