Für den Fall, dass sich der momentane Klimawandel ungebremst wie bisherfortsetzt, ist mit Kosten von bis zu 800 Milliarden Euro bis 2050 zu rechnen. Eine erhebliche Summe.
So sagt es zumindest die aktuelle Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsordnung. Nach ihrer Einschätzung würde ohne starkes Engagement für den Klimaschutz die Temperaturder Erdoberfläche bis 2100 um ca. 4,5°C ansteigen, wodurch Klimaschäden in Höhe von 330 Milliarden € auf die Bundesrepublik zukämen, gefolgt von weiteren 300 MilliardenEuro durch den Energiekostenanstieg. Weitere 170 Milliarden würde eine adäquate Anpassung an die veränderten Klimaverhältnisse verschlingen.
Diese astronomischen Zahlen bedeuteten für den durchschnittlichen Bundeshaushalt zusätzliche Ausgaben in Höhe von ungefähr 250€ jährlich, gibt die Autorin der Studie,Claudia Kemfert, an. Weiterhin führt sie aus, dass jeder Deutsche seinen CO2-Ausstoß von 10,4 Tonnen jährlich auf 3 Tonnen reduzieren müsste um den Temperaturanstiegzu halbieren.
Wahrhaft utopische Zahlen, die vermutlich nicht einmal ansatzweise erreicht werden können, wenn man die Lösung in einer Umstellung der allgemeinen Lebensweise der Bevölkerung sucht.Vielmehr müsse man auf neue Technologien setzen, Technologien die CO2-Emissionen minimieren. Das Motto sollte also lauten: Investieren zur Kostenminimierung.
Doch ist es nicht vielleicht schon zu spät? Ist der rasende Klimawandel tatsächlich noch aufzuhalten oder wenigstens zu verlangsamen? Der neueste Klimabericht der UN macht in dieserHinsicht wenig Hoffnung. Laut Kemfert liege das Problem in aufstrebenden Industrienationen wie China und Energieverbraucherstaaten wie den USA, die in der Reduzierung der Kohlenstoffdioxid-Emissionenin erster Linie Umsatzeinbußen anstatt einer umweltschonenden Alternative sehen.
Sollte die Entwicklung weiter in die momentane Entwicklung gehen, so stünden Deutschland ökologisch schwere Zeiten bevor: Ernteeinbußen durch Schädlinge, erhöhteWaldbrandgefahr und auf der einen Seite Wasserknappheit, während auf der anderen Seite Sturmfluten ins Haus stünden.
Entferntere, aber nicht minder ernste, Folgen wäre der fast totale Rückgang des Wintersports und ein erhöhter inländischer Tourismus an Nord- und Ostsee. Durch die globaleErwärmung träten weiterhin Krankheiten in den deutschen Blickpunkt, die bisher ausschließlich in tropischen Breiten auftraten, wie Malaria oder ähnliches. Und nicht einmal diekonventionelle Energieversorgung wäre vollends gesichert, da die Flüsse in den heißen Monaten evtl. nicht genügend Kühlwasser für Kraftwerke führen könnten,was zu erzwungenen Leistungseinbußen in der Energiegewinnung führen würde.
Die Beeinträchtigung der weltweiten Ölförderung durch Stürme und andere Katastrophen zu guter Letzt, könnte die globalen Energiekosten exorbitant ansteigen lassen, was sichnur durch die radikale Umstellung auf regenerative Energien verhindern ließe. Als Fazit bleibt also stehen: Das neue Klima wird in jedem Fall teuer.
Quelle: N24 Online