Börsencrash in China

Die Kette scheint nicht abzureißen. Einen Tag nach dem Börsencrashin China müssen die asiatischen Märkte weiterhin starke Verluste verkraften. Der japanische Nikkei-Index verlor zum Beispiel 2,8 Prozent von seinem ursprünglichen Stand von 17.604Punkten.

In China sind Glücksspiele bekanntlich nicht erlaubt. Deshalb scheint für einige Chinesen die Börse ein willkommener Glücksspielersatz zu sein. Jedenfalls könnte man dasmeinen, wenn man die asiatischen Märkte seit Mittwoch beobachtet. Denn neben dem Nikkei-Index in Japan durfte auch Hang-Seng-Index starke Einbußen von rund 2,4 Prozent einstecken. AuchDeutschland blieb nicht vor dem Börsencrash in China verschont. Auch der deutsche Aktienindex (DAX) verlor gestern einige Zähler, ebenso wie heute. In Deutschland schrumpften die Verlusteallerdings zum Mittag hin.

China gehört weltweit mittlerweile zu den führenden Volkswirtschaften, was man nicht ignorieren sollte. Denn wenn China hustet, reicht es nicht mehr aus, Gesundheit zu sagen und eine guteGenesung zu wünschen. Gestern brachen die Kurse an der chinesischen Börse um neun Prozent ein. Man spricht hierbei vom größten Tagesverlust seit neun Jahren. In einer Studie derVolkswirte der Dresdner Bank heißt es am Mittwoch: „Den jüngsten Crash an Chinas Aktienmarkt sollte man in seinen Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung des Landeskeinesfalls überbewerten oder gar Parallelen zur Asienkrise ziehen.“

Große Nervosität auch in den USA

Die Anleger in den Vereinigten Staaten wurden gestern darüber hinaus nochvon Warnungen des ehemaligen US-Notebankchefs Alan Greenspan in einer Rezession verunsichert. Nachdem es in den vergangenen Monaten zu satten Kursgewinnen kam, konnten die Anleger riesen Gewinneeinfahren.Große Unsicherheit herrschte in den USA auch nach einer Computerpanne an der New Yorker Wall Street. Durch diese Panne wurden die Marktaktivitäten der vergangenen 20 Minuten inwenigen Sekunden auf den Bildschirmen abgebildet.

Verluste auch an der Wall Street

Den Crash der Chinesen bemerkten logischerweise auch die Amerikaner. Der Dow Jones folgte der Entwicklung auf dem Weltmarkt mit einem satten Minus von 3,3 Prozent und landete damit auf einen Standvon 12.216 Punkten. Kurz vor dem Handelsschluss erreichte der Dow Jones dann mit 12.086 Zählern seinen Tiefpunkt mit einem Verlust von knapp 550 Punkten über den gesamten Tag verteilt.Damit gilt der gestrige Crash als der schlimmste seit fünf Jahren.

In Deutschland startete der neue Handelstag eher schwach. Der Tiefgang von gesternwar noch deutlich zu spüren, auch wenn sich die Kurse bis zum Mittag hin zu erholen schienen. Nach Angaben aus den USA sollen viele Kurse allerdings wieder weiterrutschen. Um 16:00 Uhr lag derdeutsche Leitindex bei 6.705 Punkten. Im Vergleich zum Dienstag ist dies ein Verlust von 1,8 Prozent.

Trotz allen schlechten Zahlen ermutigt der Aktien-Experte Holger Pfeifer von Sal. Oppenheim gegenüber dem Nachrichtensender n-tv die Anleger: „Es ist kein Crash, wir erleben dieKorrektur, die alle erwartet haben.“ Wie schnell sich die Märkte erholen, bleibt abzuwarten.

Quelle: T-Online

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