Produktivität in Europa besser als in den USA

Die Produktivität in einigen EU-Ländern wächst schnellerund besser als in den Vereinigten Staaten. Damit wird ein Abkommen erfüllt, welches vor sieben Jahren in Lissabon vereinbart wurde. Zu diesen Staaten zählt auch Deutschland.

In den letzten Jahren steckte die europaweite Wirtschaft tief in der Krise, nun scheint die Kehrtwende gekommen zu sein. In Großbritannien, Beligien, Schweden sowie Deutschland ist man auf dembesten Wege die Ziele, mehr Wachstum und Beschäftigung zu schaffen, überraschend doch noch zu erfüllen.

Früchte der Arbeit

Im Jahre 2000 wurde das sogenannte Lissabon-Abkommen von den damals noch 15 EU-Staaten unterzeichnet. Die darin festgehaltenen Vorgaben und Reformen sollten die Europäische Union wiederwettbewerbsfähiger machen. Doch damals schien, als würde die Kluft zwischen EU und den USA sich weiter vergrößern.

„Die Reformpolitik der letzten Jahre fruchtet, wirtschaftlich und sozial gesehen“, so der Chefvolkswirt der Dresdner Bank und der Allianz, Michael Heise. Weiter merkte er an:„Wir können uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen“. Die rückläufige Bevölkerungsentwicklung in den industrialisierten Staaten bedrohe den weiterenEntwicklungen.

2006 entscheidend

Dabei nimmt das abgelaufene Jahr eine ganz besonders starke Vorreiterrolle ein. In 2006 wurden 90 Prozent der niedergeschriebenen Ziele erreicht, im Vorjahr nur 73 Prozent. Doch die Zahlentäuschen. Das Ziel ist mitnichten bald erreicht. Die Zahlen beziehen sich lediglich auf ein Jahr und nicht auf den gesamten Fortschritt. 2010 wurde als das Jahr festgesetzt, indem alle Zieleerreicht sein müssten.

Schweden dominierend

Die Hitliste führt klar Schweden an. Daneben gibt es aber auch in Belgien und den Niederlanden klare Impluse nach vorn. Stetig starkes Wachstum und ein hoher Beschäftigungsgrad dienen alsBeweis. Nicht ganz so gut, aber dennoch erfreulich zeigen sich Großbritannien, Spanien und Deutschland. Verlierer gibt es jedoch ebenso zu melden. So rutschte Frankreich auf Grund von schwachenWachstum und wenig Produktivitätszuwachs auf den vorletzten Platz ab. Die rote Laterne hält hier der Stiefelstaat Italien. Zwar gäbe es einen hohen Beschäftigungsgrad, doch dieschlecht ausgebildeten Fachkräfte und die schlechten öffentlichen Finanzen waren das große Manko der Italiener.

Insgesamt so stark wie lange nicht mehr

Offizielle Daten werden zwar erst für den März erwartet, doch rechnet die EU-Kommission mit 2,6 Prozent Wachstum im gesamten Euroraum. Das wäre zirka das Doppelte gegenüber 2005.Damit wuchs die Eurowirtschaft so stark wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr. Doch die Schwäche der USA wird nur als vorrübergehend betrachtet. Ein Plus von 1,5 Prozent der EUgegenüber der USA sei keine Trendwende, so das Forschungsinstitut Conference Board. Das Produktivitätsplus sei auf Grund des hohen Wirtschaftswachstums sogar erstaunlich gering,bemängeln einige Kritiker.

Quelle: Die Welt Online

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