Kommt Prodi doch zurück?

Es scheint, als würde Romano Prodi, der Nachfolger Berlusconis, doch noch nichtganz von der Spitze Italiens verschwinden. Nach der Abstimmungsniederlage über die Außenpolitik im Senat hat das italienische Staatsoberhaupt das Rücktrittsgesuch eingereicht. Dochnach einigen Krisensitzungen in den vergangenen Tagen hat sich das Blatt gewendet: Sämtliche seiner neun Koalitionsparteien gaben seinen Forderungen nach und sprachen ihr Vertrauen in Prodiaus.

Italien scheint nicht gerade von politischer Stabilität gesegnet zu sein: Nachdem er in einem spektakulären Wahlkampf den scheinbar unantastbaren Silvio Berlusconi um seine Macht gebrachthatte, hat Romano Prodi nach einer nur neunmonatigen Amtszeit genug vom italienischen Ministeramt. Die seit jeher lockere Links-Koalition wollte die Außenpolitik des Staatsoberhaupts Prodinicht mehr unterstützen. Deshalb scheiterte die Abstimmung im Senat. Umstritten waren vor allem der Afghanistan-Einsatz und der Bau einer ökologisch nicht ganz unbedenklichenHochgeschwindigkeits-Autostraße.

Diesen Punkten haben nun aber nach langen Gesprächen sämtliche Gegner aus dem eigenen Lager zugestimmt, wenn auch einige davon, insbesondere die Kommunisten, mit Zähneknirschen. Sowurde also der Weg für den (Ex-?)Präsidenten in letzter Minute noch geebnet. Nun kann er sich einer so genannten „Vertrauensabstimmung“ im Senat stellen, die ihn sozusagen wieder ins Amtzurückbefördern sollte. Ob er die allerdings gewinnen wird, ist genauso unsicher wie die politische Zukunft Italiens.

Quelle: Tagesschau Online

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