Dass sich die Erde in einem Klimawandel befindet, ist nichts neues mehr. Geradedieser Winter hat es auch uns Deutschen gezeigt. Doch als ob diese Tatsache nicht schon genug wäre, berichten die Vereinten Nationen in ihrer dritten Studie über eine tickende „Klimabombe“,die in den nächsten 13 Jahren entschärft werden muss.
Die Bombe tickt, das sollte allen klar sein. Wenn die Menschheit auch in Zukunft die Verringerung der Treibhausgase verpennt, so warten wärmere Zeiten auf uns. Wie die Vereinten Nationen inihrer dritten Studie nun berichten, wird die Erderwärmung weiter zunehmen, sofern die Treibhausgase bis zum Jahr 2020 nicht deutlich verringert werden. Und das könnte ernsthafte Folgenfür die gesamte Welt haben. Neben dem Abschmilzen der Eisschilde bei Grönland würden auch die Weltmeere übersäuern. Für CO2-arme Technologien sollen daher nun bis 2030rund 16 Billionen US-Dollar (12,16 Billionen Euro) in Forschung und Entwicklung fließen.
Doch nicht nur die bekannten CO2-Treibhausgase entwickeln sich zu einem Problem.Vielmehr müssen die Regierungen der Gegenwart und der Zukunft versuchen, eine so genannte „Multi-Gas-Strategie“ zu entwickeln, damit auch die Verbreitung von Methan-, Lach- und anderenTreibhausgasen in unserer Atmosphäre verringert werden kann.
Bei der Reduzierung von Lach- und Methangas müssten sich aber auch Entwicklungs- und Schwellenländer in die Verantwortung ziehen. Denn diese Treibhausgase werden überall produziert,beispielsweise in der Viehhaltung und beim Nassreisanbau. Auch bei der Stickstoffdüngung in der Landwirtschaft kommt es zu einer Belastung unserer Atmosphäre durch diese Treibhausgase.Riesige Mengen Methangas könnten auch beim Abschmelzen der Arktis freigesetzt werden.
Die durchschnittliche CO2-Verdichtung liegt derzeit bei 338 Anteilen pro eine Million Luftmoleküle (ppm). Nach Angaben der Forscher dürfe in Zukunft ein durchschnittliches Niveau von 420ppm nicht überschreitet werden. Auch wenn der Wert zur Zeit noch weit unter dem ist, was die Wissenschaft errechnet hat, so ist es doch erschreckend, dass pro Jahr die CO2-Verdichtung um 2,5 ppmzunimmt.
Ein Stopp der globalen Erwärmung ist dringend erforderlich und darf die Marke von zwei Grad Celsius auf keinen Fall überschreiten. Die Folgen für Mensch und Natur wärenverheerend. Die Autoren der insgesamt sechs Studien der Vereinten Nationen nennen Werte zwischen 46 und 86 Prozent, um die der Gasausstoß 2050 im Vergleich zu 2000 gedrosselt werden muss, umdas schlimmste abzuwenden.
Biokraftstoffe und Hybrid – die Lösung für den Klimawandel?
Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), das von den Vereinten Nationen beauftragt wurde, legte einige Maßnahmen vor, die getroffen werden sollten. So sollen die Menschenzukünftig mehr Biokraftstoffe tanken und auf Hybridfahrzeuge setzen. Ebenso sollen mehr Atomkraftwerke gebaut und der Anbau von Reis umgestaltet werden, sodass weniger Methangase in dieAtmosphäre aufsteigen. In Zukunft müsse man beim Reisanbau eben auf Sorten setzen, die nicht im Wasser wachsen, so die Forscher.
Im Bezug zu den CO2-Treibhausgasen schreiben die IPCC-Autoren, dass der Ausstoß von CO2 im Vergleich zu den siebziger Jahren um mehr als 50 Prozent gestiegen sei. Die „mittleren jährlichen Zuwachsraten“ sind in den Jahren 2000 bis 2005 auch deutlich angestiegen und damit höher als die der neunziger Jahre. Ebenso erschreckend ist die Tatsache,dass der CO2-Ausstoß im Vergleich zu den Siebzigern um ganze zwei Drittel gestiegen ist. Besonders dazu beigetragen haben hier die Industrieländer, auch wenn sie nur rund ein Fünftelder Weltbevölkerung ausmachen.
Im Februar dieses Jahres veröffentlichte das IPCC den ersten Klimabericht desJahres mit furchtbaren Ergebnissen, die zu einer Diskussion auf der ganzen Welt geführt hat. Im Vergleich zum ersten Bericht, in dem die physikalischen Grundlagen des Klimawandels dargestelltwurden, zeigt der dritte Bericht wie sich der Wandel vermindern lässt.
Die gesamte dritte Studie wird im Mai veröffentlicht.
Quelle: N24 Online