Laut einem Regierungssprecher hat das Bundeskabinett den Einsatz von deutschenTornado-Aufklärungsflugzeugen in Afghanistan bewilligt. Ob die Tornados tatsächlich eingesetzt werden, wird nun im März vom Bundestag entschieden. Bei einem positiven Votum werdenvoraussichtlich sechs Tornados in das Krisengebiet entsandt.
Die Bundesregierung würde durch den Einsatz von Tornado-Aufklärungsflugzeugen der Luftwaffe einer Bitte der NATO nachkommen, welche weitere Unterstützung im Afghanistan-Einsatzangefordert hat. Die deutschen Flugzeuge sollen jedoch, anders als vorerst geplant, im ganzen Land eingesetzt werden.
Eine Zustimmung des Bundestages gilt als wahrscheinlich, somit könne mit dem Einsatz von sechs Tornados im Afghanistan-Einsatz bereits im April gerechnet werden. Die deutschen Maschinen sollenmit speziellen Aufklärungsgeräten ausgestattet werden, um eine Lücke in der Luftaufklärung zu schließen. Durch den Einsatz von hochauflösenden Kameras können auchBilder von Taliban-Stellungen gemacht werden, dies würde den NATO-Truppen beider Aufklärung helfen.
Die Kosten des Einsatzes belaufen sich angeblich pro Halbjahr auf 35 Millionen Euro. Der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung machte sich am Montag und Dienstag selbst ein Bild der Lage imKrisengebiet und besuchte überraschend das deutsche Kontingent auf den Stützpunkten in Masar-i-Sharif sowie Kabul.
Die Bundesregierung sieht nach bisherigen Angaben einen befristeten Einsatz bis Oktober vor und will neben den Tornados bis zu 500 Soldaten zur Unterstützung bereitstellen. Von Luftangriffen derdeutschen Maschinen sei aber abzusehen.
In Deutschland wächst durch den möglichen Einsatz weiterer Truppen in Afghanistan die Angst vor Terror-Anschlägen. Die „Bild“-Zeitung zitierte einen Sicherheitsexperten im Hinblick aufden Einsatz: „Je mehr wir uns in Afghanistan militärisch engagieren und in die Rolle eines Verbündeten der USA geraten, umso kritischer wird die Lage auch inDeutschland.“
Quelle: N24 Online