Der RauteMusik Wochenrückblick 05/07

Es ist der 4. Februar des Jahres 2007. Wieder ist eine Woche vorbei, wieder ist esSonntag. Hier ist der RauteMusik Wochenrückblick mit den wichtigsten Themen der sieben vergangenen Tage.

Deutschland, ein Wintermärchen – Was die Fussballer nicht geschafft hatten,haben nun die Handballer erreicht. In einem fulminanten Finale siegte das Team von Trainer Heiner Brand vor einer atemberaubenden Kulisse in Köln klar mit 29 zu 24 gegen Polen und ist damit nach29 Jahren wieder Weltmeister! Es ist der dritte WM Titel nach 1938 und 1978. Gleichzeitig qualifizierte sich das deutsche Team direkt für die nächsten Olympischen Spiele 2008 in Peking.„Mir fehlen die Worte, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich kann’s noch gar nicht fassen. Ich habe vor drei Wochen nicht für möglich gehalten, dass so etwaspassieren kann. Es wird dauern, bis ich das kapiere“, so Bundestrainer Brand. Mit diesem Titel ist er nun einer der ganz wenigen Sportler, die sowohl als Spieler als auch als Trainer einenWeltmeistertitel geholt haben. Als besonderes Zeichen des Dankes gegenüber ihrem Trainer klebten sich die Spieler zur Siegerehrung einen Schnauzbart an. Danke für diese tolleHandball-WM!

Durch eine offensichtlich lose herunterhängende Oberleitung sind in Pakistan 17 Zugreisende durch einen Stromschlag getötet worden. Das Unglück ereignete sich in dersüdpakistanischen Provinz Sindh. Mehr als 50 Menschen sind verletzt worden. Der Zug war vollbesetzt mit Pilgern, die an einer Prozession zum schiitischen Trauerfest Muharram teilnehmen wollten.Bahnminister Sheikh Rashid Ahmed machte das in Pakistan weit verbreitete Mitreisen auf den Zugdächern für den Vorfall verantwortlich. Die Behörden, die den Unfall untersuchten, kamenzu dem Schluss, dass das Kabel vermutlich gerissen war und dadurch lose herabhing. Zusätzliche Polizisten sollten als Konsequenz aus der Tragödie an Bahnhöfen verhindern, dass Reisendeauf die Dächer der Züge klettern.

Ein kalifornisches Gericht verurteilte einen Sexualstraftäter zu einerdrakonischen Haftstrafe von 152 Jahren. Der 64-jährige Dean Schwartzmiller soll seit den 60er Jahren Kinder sexuell belästigt und missbraucht haben. In seinem Haus wurden Fotos undNotizbücher sichergestellt. Auf mehr als 1.000 Seiten habe er 36.000 sexuelle Kontakte zu Jungen notiert. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft ist er einer der übelstenKinderschänder der vergangenen Jahrzehnte. Der Angeklagte war zuvor bereits in mehreren Bundesstaaten verurteilt worden und hatte ein ansehnliches Vorstrafenregister. Während derVerhandlung wies er jede Schuld von sich. Er behauptete, die Aussagen der Zeugen seien erfundene Geschichten und die gefundenen Beweismittel gehörten einem Mitbewohner.

Bei einem Krankenhausbrand in der Nacht von Montag auf Dienstag wurde ein74-jähriger Mann getötet. Siebzehn weitere Menschen erlitten zum Teil schwere Rauchvergiftungen. Drei hochschwangere Frauen wurden mit der Drehleiter aus dem Kreissaal des allgemeinenKrankenhaus Wandsbek gerettet. Die Besatzung eines Rettungswagens entdeckte das Feuer um kurz nach zwei Uhr früh in der Notaufnahme und alarmierte die Feuerwehr. Diese konnte das Feuerzunächst löschen. Allerdings flammte dieses gegen sieben Uhr wieder auf. Die Ursache für den zweiten Brand ist der Feuerwehr, die mit bis zu 110 Mann vor Ort war, schleierhaft. Dererste Brand wurde offenbar von einer verwirrten Patientin ausgelöst, die in einem Beobachtungszimmer der Notaufnahme untergebracht war, nachdem sie zuvor versucht hatte, das Krankenhaus hingegenden Anweisungen der Ärzte zu verlassen. Mit einem Feuerzeug entzündete sie eine Matratze. Sie wurde inzwischen in die Psychiatrie eingewiesen.

Knapp anderthalb Jahre nach „Katrina“ hat ein Team einen Plan zum Wiederaufbau von New Orleans erstellt. Kostenfaktor: 14 Milliarden Dollar. Der „VereinigteNew-Orleans-Plan“ wurde in Zusammenarbeit mit den Bewohnern der Stadt, welche vor anderthalb Jahren zu 80 Prozent überflutet worden war, erstellt und sieht den Einsatz von 14 MilliardenDollar in den nächsten fünf bis zehn Jahren vor. Der Bürgermeister von New Orleans, Ray Nagin, nahm den Plan letzte Woche entgegen. Es ist sicher, dass er den Plan unterschreiben wird.Das Genehmigungsverfahren wird sich aber über Monate hinziehen. Der Plan sieht vor, in den nächsten beiden Jahren behelfsmäßige Einrichtungen für Kliniken und Schulenbeizubehalten und sich stattdessen auf jene Gebiete zu konzentrieren, in denen sich wieder Menschen angesiedelt haben. Das Planungsteam schätzt jedoch, dass der Aufbau das Drei- bis Vierfachekosten werde.

Die Explosion eines mit Flüssiggas beladenen Lastwagens hat auf den Philippinen mindestens 50 Menschenleben gekostet. Der Lastwagen war in der Stadt Tigbao, etwa 770 Kilometer von der Hauptstadtentfernt, gegen ein Hindernis geprallt und umgekippt. Anscheinend trat anschließend Flüssiggas aus. In dem Moment als ein Bus vorbeifuhr explodierte der Lastwagen. Die Explosion war sogewaltig, dass der Bus förmlich zerfetzt worden ist. Durch die Druckwelle wurden weitere Fahrzeuge im Umkreis zerstört, darunter mindestens zwei weitere Lastwagen. Die Identifizierung derToten wird sich als schwierig gestalten, da etliche Tote bis zur Unkenntlichkeit verbrannt oder durch die Explosion verstümmelt worden sind.

Ein gewaltiger Sturm hat in Florida erhebliche Schäden angerichtet. Der Sturm,der etliche Tornados mit sich brachte, fegte mit bis zu 220 km/h über das Land und hinterlies eine Spur der Verwüstung. Mindestens 14 Menschen kamen dabei ums Leben. Mancherorts kann mannicht mehr erkennen, dass dort einmal Häuser gestanden haben. „Es sieht aus wie auf einem Schlachtfeld“, so ein Reporter von CNN. Vielerorts ist die Stromversorgungkomplett zusammengebrochen. Weit über 1.500 Häuser sind zerstört worden. Präsident Bush rief den Notstand aus. Damit können die Betroffenen auf zinsgünstige Kreditefür den Wiederaufbau hoffen. Trotz einer Unwetterwarnung des Wetterdienstes traf der Sturm viele Betroffenen am frühen Morgen völlig überraschend, da sie die Warnungen im Schlafnicht mehr mitbekommen hatten.

Nach tagelangen Regenfällen ist die indonesische Hauptstadt Jakarta vonbraunen Wassermassen überflutet worden. In einigen Teilen steht die Stadt bis zu zwei Meter hoch unter Wasser. Rund 100.000 Menschen wurden evakuiert. Die Rettungskräfte waren bereits amzweiten Tag der Katastrophe überfordert. Die Regierung entsandte zwar bis zu 2.000 Soldaten in die betroffene Region, mehr ist jedoch nicht möglich. Nun droht eine humanitäreKatastrophe, da die Regenfälle noch bis zu zwei Wochen anhalten können. In der mit bis zu zwölf Millionen Menschen bewohnten Metropole drohen nun Seuchen und Hungerkrisen. Bereits imVorfeld der Überschwemmungen hatten die Gesundheitsbehörden über 2.000 am Dengue-Fieber erkrankte Menschen gemeldet. Diese Zahl dürfte in den nächsten Tagen und Wochen nochweiter steigen. Der Präsident rief bei einem Besuch in der betroffenen Region dazu auf, die Gelder für ein geplantes Kanalbauprojekt nicht zu kürzen. Die Überschwemmungsproblemein der mit 13 Flüssen durchzogenen Stadt in den Griff zu bekommen.

Das war sie, die fünfte Woche des Jahres 2007.
Die RauteMusik Redaktion wünscht euch eine schöne Woche.

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